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Schießfreudig, aber gesetzestreu: Der Amoklauf von Graz als Verwaltungsproblem

qimono (CC0), Pixabay
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Österreich zeigt sich einmal mehr von seiner besten Seite: Ein mutmaßlicher Amokschütze zieht mit gleich zwei legal erworbenen Waffen los, richtet ein Blutbad an – und löst damit eine Debatte aus, die so frisch ist wie ein abgelaufener Joghurt im Polizeikühlschrank.

Der Täter war offenbar nicht nur bewaffnet, sondern auch völlig gesetzestreu bewaffnet, was den Behörden Kopfzerbrechen bereitet. Denn wie Franz Ruf, Direktor für öffentliche Sicherheit, nüchtern in der ZIB2 erklärte: „Offenbar hat er die Voraussetzungen besessen.“ Und wie jeder weiß: Wer einmal ein psychologisches Gutachten besteht, kann ja nie wieder durchdrehen.

Verteidigung mit Bürokratie

Laut Ruf reicht es für den Waffenschein schon, wenn man glaubhaft erklärt, sich „in den eigenen vier Wänden verteidigen zu wollen“. Ob dann aber die Verteidigung draußen auf der Straße stattfindet – tja, da wird’s rechtlich schon ein bisschen tricky. Die gute Nachricht: Der Täter hatte seine Waffen immerhin zu Hause – und dann eben mitgenommen. Also bitte.

Politik reagiert: Mit bekannten Reflexen

Die KPÖ-Bürgermeisterin von Graz, Elka Kahr, fordert ein komplettes Waffenverbot für Privatpersonen – mit Ausnahmen für Jäger, Sportschützen und vermutlich auch Cowboy-Darsteller auf Mittelaltermärkten. Nur die Polizei solle bewaffnet sein, „und eventuell Leute mit moralisch reinen Absichten und exzellenten Leumundszeugnissen.“

Die Grünen wiederum schlagen einen Psychotest alle zwei Wochen vor – schließlich weiß jeder: Der Wahnsinn kommt schleichend, wie ein E-Scooter im Nebel.

Die FPÖ bleibt sich treu und warnt vor „Symbolpolitik“, die harmlosen Bürgern das Schießeisen aus der Hand reißt. Denn: „Kein Gesetz der Welt kann verhindern, dass Leute durchdrehen – also warum überhaupt eines haben?“

Van der Bellen denkt nach

Bundespräsident Van der Bellen, frisch aus dem philosophischen Rückzugsraum, kündigte vage an, man „werde sich das anschauen“, was im Politsprech ungefähr so viel heißt wie: „Wir tragen es in den Arbeitskreis für Besorgtheit ein.“

Die Regierung: Zwischen Betroffenheit und Sesselkreis

ÖVP, SPÖ und NEOS gedenken zunächst einmal der Opfer, was selbstverständlich ist – bevor sie nächste Woche im Nationalen Sicherheitsrat darüber nachdenken, ob man künftig vielleicht andere Farben für Waffenformulare verwenden könnte, um Gewalt zu erschweren.

Die SPÖ prüft immerhin ein Waffenverbot light, während NEOS vermutlich gerade eine App programmieren lässt, mit der man Waffen digital entschärfen kann – sofern Bluetooth aktiviert ist.

Faktenlage? Kein Problem! Wir haben 1,5 Millionen Waffen

Trotz aller Sorgen steigt die Zahl der legalen Waffenbesitzer fröhlich weiter. 374.141 Österreicher haben laut Innenministerium mittlerweile das Gefühl, dass ein Stück Blech mit Ausweisfoto sie zu John Wick macht.

Und das Beste: Über 143.000 davon besitzen Waffen der Kategorie A – also jene Dinger, die eigentlich für Kriege gedacht sind. Aber wir alle wissen: In manchen Regionen Österreichs ist ein schießender Kugelschreiber einfach praktischer als ein Kugelschreiber mit Tinte.

Fazit: Waffen töten keine Menschen – Bürokratie auch nicht

Die Debatte um schärfere Waffengesetze ist wie ein Gewehr mit Platzpatronen: Laut, gefährlich wirkend, aber am Ende wird doch wieder nur Luft verschossen. Vielleicht sollten wir stattdessen ein Waffengesetz schreiben, das einfach fragt:

„Warum, zum Teufel, brauchst du das Ding wirklich?“

Und wenn die Antwort lautet:
„Für daheim. Zur Verteidigung. Vielleicht für die Jagd. Oder für die Freiheit.“
… dann einfach höflich sagen:

„Na gut. Aber nur, wenn du’s beim nächsten Amoklauf wieder brav zurückgibst.“

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