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Salzgitter AG verkauft Teil ihrer Aurubis-Beteiligung – 500 Millionen Euro sollen in grünen Stahl fließen

geralt (CC0), Pixabay
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Der niedersächsische Stahlkonzern Salzgitter AG will sich von einem Teil seiner Beteiligung am Kupferkonzern Aurubis trennen. Das Unternehmen plant die Ausgabe einer Wandelanleihe, die bis zu 500 Millionen Euro einbringen soll. Mit dem Erlös soll vor allem die Produktion von klimaneutralem Stahl vorangetrieben werden – ein Kernprojekt der künftigen Konzernstrategie.

Wandelanleihe mit Aurubis-Aktien als Basis

Wie Salzgitter am Dienstagabend überraschend mitteilte, sollen Investoren dem Unternehmen über Schuldverschreibungen Kapital zur Verfügung stellen. Im Gegenzug erhalten sie Zinsen und können die Anleihen später unter bestimmten Bedingungen in Aurubis-Aktien umtauschen.

Das Modell verschafft Salzgitter kurzfristig Liquidität, ohne sofort Anteile am Hamburger Kupferkonzern zu verkaufen. Die Wandelanleihe soll bis 2032 laufen.

Aurubis: Goldstück im Portfolio

Mit rund 30 Prozent Anteil ist die Salzgitter AG der größte Aktionär von Aurubis, Europas führendem Kupferproduzenten. An der Börse ist Aurubis derzeit deutlich höher bewertet – rund fünf Milliarden Euro gegenüber 1,7 Milliarden Euro Marktkapitalisierung der Salzgitter AG.

Die Beteiligung gilt seit Jahren als finanzielles Rückgrat des Stahlkonzerns, insbesondere in wirtschaftlich schwächeren Zeiten. Beobachter werten den geplanten Verkauf daher als strategischen Schritt, um Kapital für die eigene Transformation freizusetzen, ohne den Einfluss auf Aurubis vollständig aufzugeben.

Milliardenprojekt „Salcos“: Der Weg zum grünen Stahl

Ein Großteil der Einnahmen aus der Anleihe soll in das Projekt Salcos (Salzgitter Low CO₂ Steelmaking) fließen. Ziel ist es, die Stahlproduktion durch Wasserstofftechnologien und erneuerbare Energien weitgehend klimaneutral zu gestalten.

Doch zuletzt geriet das Vorzeigeprojekt ins Stocken. Der Aufsichtsrat verschob die Entscheidung über die zweite Investitionsstufe – ursprünglich für 2026 geplant – auf 2028 oder 2029. Grund seien „verschlechterte wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen“.

Die Kosten für das Gesamtprojekt werden auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Mit dem frischen Kapital aus der Wandelanleihe will Salzgitter nun zumindest die Finanzierung der ersten Ausbaustufe sichern und seine Unabhängigkeit von staatlicher Förderung stärken.

Zwischen Transformation und Risiko

Analysten bewerten die Entscheidung gemischt: Einerseits verschaffe die Anleihe dem Konzern finanziellen Spielraum in schwierigen Zeiten, andererseits gebe er mit dem schrittweisen Verkauf von Aurubis-Aktien ein wertvolles Asset aus der Hand.

Ein Branchenanalyst kommentierte:

„Aurubis ist Salzgitter’s stabilster Ertragsbringer. Wer davon Anteile abgibt, setzt viel auf die Karte ‚grüner Stahl‘ – und hofft, dass der Markt das in Zukunft belohnt.“

Fazit

Mit dem Schritt setzt Salzgitter ein Signal: Der Konzern will die eigene Transformation zur klimaneutralen Stahlproduktion vorantreiben – auch um den Preis, einen Teil seiner Beteiligung am lukrativen Kupfergeschäft abzugeben.

Ob sich dieser Mut auszahlt, hängt davon ab, wie schnell und erfolgreich sich der Markt für grünen Stahl entwickelt – und ob die Politik die versprochene Unterstützung tatsächlich liefert.

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