In Polen ist es zu einem großangelegten Zugriff der Sicherheitsbehörden gekommen: Der Inlandsgeheimdienst hat acht Personen wegen des Verdachts auf geplante Sabotageakte festgenommen. Laut Ministerpräsident Donald Tusk sollen die Verdächtigen militärische Einrichtungen ausgespäht und Angriffe auf die Infrastruktur vorbereitet haben.
Die Festnahmen erfolgten in den vergangenen Tagen in verschiedenen Regionen des Landes. Wie Tusk auf der Plattform X erklärte, sei der Fall noch nicht abgeschlossen. Weitere Einsätze seien im Gange. Die Ermittlungen werden von der Agentur für Innere Sicherheit (ABW) gemeinsam mit dem Militärischen Abschirmdienst, der Polizei und der Staatsanwaltschaft geführt.
Nach Angaben des Geheimdienstkoordinators Tomasz Siemoniak hatten die Verdächtigen offenbar bereits Materialien und Ausrüstung beschafft, um mögliche Sabotageakte und Anschläge vorzubereiten. Im Zentrum der Ermittlungen steht der Verdacht, dass die Gruppe gezielt Militärobjekte und kritische Infrastruktureinrichtungen wie Kommunikationsnetze oder Energieanlagen ausgespäht haben könnte.
Die polnische Regierung reagiert seit Monaten mit erhöhter Wachsamkeit auf mögliche Einfluss- und Spionagetätigkeiten aus dem Ausland, insbesondere im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon im Frühjahr hatte Warschau ein Netzwerk mutmaßlicher Agenten aufgedeckt, die Sabotageaktionen auf Bahnstrecken vorbereitet haben sollen.
Ministerpräsident Tusk betonte, die Behörden arbeiteten mit „höchster Priorität“ an der Aufklärung des Falls. Der Schutz strategisch wichtiger Einrichtungen habe derzeit „oberste nationale Bedeutung“.
Der Verdacht auf koordinierte Sabotageaktionen sorgt in Polen für Unruhe – das Land gilt als wichtiger logistischer Knotenpunkt für den Nachschub an Waffen und Hilfsgütern für die Ukraine. Entsprechend groß ist die Sorge, dass feindliche Aktivitäten gezielt darauf abzielen könnten, diese Verbindungen zu stören.
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