Der rumänische Außenminister Emil Hurezeanu hat erklärt, dass er keinen Druck seitens des US-Präsidenten Donald Trumps Sondergesandtem Richard Grenell gespürt habe, um die Reisebeschränkungen gegen den Influencer Andrew Tate aufzuheben. Dies, obwohl der Fall bei einem Gespräch thematisiert wurde.
Laut einem Bericht der Financial Times hatten US-Beamte die rumänische Regierung in einem Telefonat auf die Situation von Andrew Tate und seinem Bruder Tristan angesprochen. Grenell habe das Thema zudem bei der Münchner Sicherheitskonferenz gegenüber Hurezeanu erwähnt. Eine Quelle berichtete, dass die USA eine Rückgabe der Pässe der Brüder sowie eine Aufhebung der Reisebeschränkungen forderten, während das Gerichtsverfahren weiterlaufe.
Die Brüder dürfen Rumänien derzeit nicht verlassen, da sie wegen des Verdachts auf Menschenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche sowie sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen unter Anklage stehen. Beide bestreiten alle Vorwürfe.
Hurezeanu erklärte gegenüber Euronews, dass das Gespräch mit Grenell informell, höflich und unverbindlich gewesen sei. Er habe es nicht als Druck empfunden.
Ein erstes Verfahren gegen die Brüder scheiterte im Dezember aufgrund von Mängeln in der Anklageschrift. Im Januar wurde ihr Hausarrest aufgehoben und durch eine mildere Maßnahme ersetzt. Bereits im Oktober ordnete ein Gericht die Rückgabe ihrer Luxusautos im Wert von etwa vier Millionen Euro an.
Zusätzlich äußerte sich der US-Vizepräsident JD Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz kritisch gegenüber europäischen Regierungen und warf ihnen Einschränkungen der Meinungsfreiheit sowie politische Verfolgung vor. Dabei erwähnte er auch die Annullierung der rumänischen Präsidentschaftswahl, die aufgrund mutmaßlicher russischer Einflussnahme wiederholt werden muss. Russland bestreitet jede Einmischung.
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