US-Außenminister Marco Rubio wird heute in Israel erwartet. Sein Besuch kommt in einer Phase, in der der Gaza-Krieg neue Brisanz erreicht hat und die diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe auf eine harte Probe gestellt werden.
Fokus auf israelischen Angriff in Katar
Rubio kündigte an, die Gespräche in Jerusalem würden sich vorrangig mit dem jüngsten israelischen Luftangriff in Katar befassen. Ziel des Angriffs war die Führungsspitze der Hamas, die nach Angaben Israels dort ein strategisches Treffen abhielt. Internationale Beobachter warnen jedoch, dass dieser Angriff die ohnehin festgefahrenen Verhandlungen über eine Beendigung der Kämpfe weiter erschweren könnte. Rubio selbst erklärte: „Die entscheidende Frage ist, ob dieser Schritt die Aussichten auf Frieden schwächt oder neue Wege für Verhandlungen eröffnet.“
Treffen fast 60 arabischer und islamischer Staaten
Parallel zu Rubios Besuch findet in Katar eine internationale Konferenz statt, zu der sich Vertreter von fast 60 arabischen und islamischen Staaten eingefunden haben. Das zweitägige Treffen soll eine gemeinsame politische Linie gegenüber Israel erarbeiten. Beobachter gehen davon aus, dass die Staaten versuchen, mit einer einheitlichen Stimme aufzutreten, um den Druck auf die israelische Regierung zu erhöhen.
Diplomatische Gratwanderung für die USA
Die Reise des US-Außenministers zeigt die schwierige Position Washingtons. Einerseits gilt Israel als engster Verbündeter der Vereinigten Staaten in der Region, andererseits sehen sich die USA zunehmend gezwungen, eine Vermittlerrolle einzunehmen. Rubio betonte, man müsse „im Interesse einer nachhaltigen Lösung alle Seiten einbinden“.
Internationale Reaktionen
Aus diplomatischen Kreisen verlautet, dass sowohl die Europäische Union als auch die Vereinten Nationen den Angriff in Katar kritisch bewerten. Befürchtet wird eine weitere Eskalation, die nicht nur die fragile Lage im Gazastreifen, sondern auch die Stabilität der gesamten Region gefährden könnte.
Signalwirkung der Reise
Rubios Besuch wird deshalb auch als Testfall für die Rolle der USA im Nahostkonflikt gesehen: Gelingt es Washington, zwischen den Fronten zu vermitteln, oder verfestigt sich das Bild, die USA stünden einseitig an Israels Seite? Antworten darauf könnten entscheidend sein für den weiteren Verlauf des Konflikts – und für die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Außenpolitik in der arabischen Welt.
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