Ein Ausflug, der leicht hätte tödlich enden können: Mehr als 20 Wanderer sind am Mount Washington im US-Bundesstaat New Hampshire in ernste Schwierigkeiten geraten, nachdem sie bei eisigen Temperaturen und starkem Wind unvorbereitet den Gipfel bestiegen hatten. Die Gruppe wurde schließlich von der Mount Washington Cog Railway, einer historischen Zahnradbahn, gerettet.
Wie US-Medien berichten, hatten die Touristinnen und Touristen zwar den Gipfel des rund 1.900 Meter hohen Berges erreicht, doch der Abstieg wurde ihnen durch Schnee, Kälte und Wind unmöglich gemacht. Temperaturen von minus sechs Grad Celsius, eine gefühlte Kälte von minus 16 Grad und Windgeschwindigkeiten von bis zu 56 Kilometern pro Stunde machten den Rückweg lebensgefährlich.
Der stellvertretende Geschäftsführer der Zahnradbahn erklärte, viele der Geretteten seien „völlig unzureichend ausgerüstet“ gewesen. Mehrere trugen dünne Kleidung und Turnschuhe statt wetterfester Bergschuhe. „Viele waren unterkühlt und erschöpft. Einige gaben an, dass dies ihre erste Wanderung überhaupt war“, sagte er gegenüber amerikanischen Medien.
Dass die Aktion glimpflich ausging, ist dem schnellen Eingreifen der Bahnbetreiber zu verdanken. Die Gruppe wurde in Sicherheit gebracht, ernsthafte Verletzungen gab es nach aktuellem Stand nicht. Die meisten Betroffenen erlitten lediglich Unterkühlungen und Erschöpfungszustände.
Der Mount Washington gilt als einer der gefährlichsten Berge Nordamerikas, berüchtigt für sein unberechenbares Wetter. Binnen weniger Minuten kann dort aus mildem Herbstwetter ein eisiger Sturm werden. Auf der Website der Cog Railway wird ausdrücklich gewarnt, dass sich die Bedingungen „rasch von angenehm zu lebensbedrohlich verändern“ können.
Die Behörden von New Hampshire reagierten mit einer deutlichen Mahnung an Wandernde: „Seien Sie absolut verantwortungsbewusst und bereiten Sie sich auf winterliche Bedingungen vor – oder verschieben Sie Ihre Wanderung.“ Der Fall reiht sich in eine Serie ähnlicher Zwischenfälle ein, bei denen unvorbereitete Besucher auf dem Gipfel in Not gerieten.
Für die Rettungskräfte war der Einsatz ein weiteres Beispiel dafür, wie Leichtsinn in den Bergen schnell zur Gefahr werden kann. „Der Gipfel ist erst die Hälfte der Strecke“, hieß es warnend vonseiten der Bergbahn – ein Satz, der in den White Mountains offenbar allzu oft vergessen wird.
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