Der einstige Immobilien-Tycoon Rene Benko kommt nicht frei: Das Wiener Landesgericht für Strafsachen hat seine Untersuchungshaft erneut verlängert – diesmal bis zum 10. November. Grund: Tatbegehungsgefahr.
Ein weiteres Mal scheiterte Benkos Versuch, die Zelle gegen die Freiheit zu tauschen. Seine Verteidigung zog zwar erneut vor Gericht, doch die Richter blieben unbeeindruckt: Der dringende Tatverdacht sei weiterhin gegeben, an der Verhältnismäßigkeit der Haft gebe es nichts zu rütteln.
Gegen den Beschluss kann binnen drei Tagen beim Oberlandesgericht Wien Beschwerde eingelegt werden. Ob dieser Weg Benko tatsächlich etwas bringt, bleibt fraglich – bisher scheiterte jeder Vorstoß.
Erste Prozesse im Herbst
Noch in diesem Herbst soll in Innsbruck der erste von mehreren erwarteten Prozessen rund um die Signa-Causen beginnen. Für Benko gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung – auch wenn die Justiz ihre Argumente für die Untersuchungshaft bereits mehrfach bestätigt sieht.
Ausverkauf bei der „Krone“
Parallel zum Drama um Benkos persönliche Lage wird das Signa-Imperium weiter zerschlagen. Insolvenzverwalter Christof Stapf gab grünes Licht für den Verkauf der Signa-Beteiligung an der Kronen Zeitung. Käufer: die Familie Dichand. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Benkos Einstieg bei der „Krone“ im Jahr 2018 über die deutsche Funke-Gruppe ist damit Geschichte. Auch beim Kurier stehen seine Anteile zur Disposition – hier hat Raiffeisen bereits Interesse angemeldet.
Vom Tycoon zum Gefangenen
Der Absturz ist spektakulär: Noch vor wenigen Jahren galt Rene Benko als Starunternehmer mit Zugriff auf Kaufhäuser, Medienhäuser und Immobilien in aller Welt. Heute ist von Glanz und Gloria nichts geblieben – stattdessen blickt er auf ein Insolvenztrümmerfeld, laufende Verfahren und eine Untersuchungshaft, die einfach kein Ende nehmen will.
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