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Rauschgift als Milliardengeschäft

B_A (CC0), Pixabay
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Der illegale Drogenhandel verursacht enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Schäden. Er fördert Gewalt, Korruption und Abhängigkeit – und bleibt eine der wichtigsten Einnahmequellen der organisierten Kriminalität. Kokain wird weiterhin in großem Stil aus Südamerika nach Deutschland geschmuggelt. Gleichzeitig gewinnen synthetische Drogen und digitale Vertriebswege über das Internet, das Darknet und Messenger-Dienste zunehmend an Bedeutung.


🔹 Rückgang der Delikte – wegen Cannabis-Gesetz

Im Jahr 2024 ging die Zahl der erfassten Rauschgiftdelikte deutlich zurück. Dieser Rückgang ist jedoch fast ausschließlich auf die Teillegalisierung von Cannabis zurückzuführen. Trotz der rechtlichen Veränderungen bleibt die Gesamtverfügbarkeit illegaler Drogen sehr hoch. Kriminelle Gruppierungen reagieren flexibel, nutzen internationale Logistik und verschlüsselte Online-Plattformen, um ihre Geschäfte weiterzuführen.

Das BKA setzt daher auf ein ganzheitliches Vorgehen entlang der gesamten Lieferkette – von Hafensicherheit und internationaler Kooperation bis hin zur Bekämpfung des Online-Drogenhandels.


🌿 Cannabis – trotz Legalisierung weiter lukrativ

Der Besitz und Konsum von Cannabis ist seit 2024 teilweise erlaubt. Dadurch gingen die erfassten Cannabisdelikte um rund 55 Prozent zurück. Dennoch bleibt Cannabis mit über 41 Prozent aller registrierten Drogendelikte weiterhin die häufigste Substanz im polizeilichen Hellfeld.

Der Schwarzmarkt floriert weiter:

  • 19,4 Tonnen Marihuana und 5 Tonnen Haschisch wurden 2024 beschlagnahmt.

  • 366 Cannabisplantagen wurden entdeckt – ein Rückgang um knapp 19 Prozent, aber weiterhin auf hohem Niveau.

Trotz gesetzlicher Lockerungen bleibt Cannabis ein attraktives Geschäftsfeld für kriminelle Händler.


⚖️ Kokain – Schmuggel in industriellem Maßstab

Kokain gilt als eine der profitabelsten und gefährlichsten Drogen. 2024 wurden 24 Tonnen Kokain sichergestellt – zwar weniger als im Rekordjahr 2023 (43 Tonnen), aber weiterhin ein alarmierend hoher Wert. Die hohe Reinheit und sinkende Preise deuten auf ein Überangebot hin.

Die Schmuggelrouten verschieben sich zunehmend von Belgien und den Niederlanden nach Spanien und Frankreich. Häufig gelangt die Ware über Containerschiffe aus Brasilien und Ecuador nach Europa.


⚗️ Synthetische Drogen und Opioide – neue Hauptgefahr

Synthetische Drogen wie Amphetamin, Methamphetamin oder Ecstasy werden immer häufiger konsumiert. 2024 stieg auch die Menge neuer psychoaktiver Stoffe (NPS) – etwa Ketamin oder gefährliche Opioide wie Fentanyl und Nitazene – auf ein Rekordniveau.

  • 1.800 Kilogramm NPS wurden beschlagnahmt – mehr als dreimal so viel wie im Vorjahr.

  • Besonders problematisch sind Nitazen-Opioide, die in minimalen Dosen tödlich wirken können.

Auch synthetische Cannabinoide verbreiten sich weiter – unter anderem in sogenannten „JVA-Papieren“, die mit Drogen getränkt in Haftanstalten geschmuggelt werden.


🧪 Illegale Drogenlabore – deutsche Produktion wächst

Die Ermittlungsbehörden entdeckten 2024 25 illegale Rauschgiftlabore – doppelt so viele wie im Durchschnitt der letzten Jahre. Elf davon waren Großlabore, in denen im industriellen Maßstab synthetische Substanzen hergestellt wurden.
Besonders gefährlich sind sogenannte „Kombi-Labore“, in denen gleichzeitig verschiedene Drogen produziert werden – oft mit hohem Explosionsrisiko.


💻 Drogenhandel im Internet – einfach, anonym, gefährlich

Der Online-Drogenhandel hat sich zu einem der zentralen Vertriebswege entwickelt. Über 40 Plattformen mit Deutschlandbezug wurden 2024 registriert.
Während früher wenige große Marktplätze den Markt dominierten, zeigt sich nun ein Trend zur Zersplitterung und Dezentralisierung. Drogen können heute über kleine Foren, verschlüsselte Messenger oder Social Media gehandelt werden – niedrigschwellig, anonym und schwer zu verfolgen.


🌍 Internationale Zusammenarbeit entscheidend

Das BKA betont, dass Drogenkriminalität nur durch enge internationale Kooperation bekämpft werden kann. Neben der Zusammenarbeit mit Europol und Interpol steht der Austausch mit Herkunfts- und Transitländern wie Brasilien, Ecuador oder Mexiko im Fokus.

Prävention und Aufklärung sind laut BKA ebenso wichtig wie repressive Maßnahmen. Der Kampf gegen den Drogenhandel müsse an Schulen, in Familien und im Netz beginnen – bevor aus Konsumabhängigkeit Kriminalität werde.


🧭 Hilfe und Prävention

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.bzga.de

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