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„Rage Bait“ ist das Oxford-Wort des Jahres 2025 – Wut als Geschäftsmodell der sozialen Medien

geralt (CC0), Pixabay
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Wer sich beim Scrollen durch Social Media immer häufiger dabei ertappt, wie der Puls steigt, die Stirn sich runzelt oder der Ärger hochkocht, ist vermutlich schon einmal Opfer von „Rage Bait“ geworden. Genau dieser Begriff wurde nun vom Oxford University Press zum Wort des Jahres 2025 gewählt – und beschreibt eine der prägendsten digitalen Entwicklungen unserer Zeit.

Was bedeutet „Rage Bait“?

Laut Oxford University Press handelt es sich bei Rage Bait um gezielte, manipulative Inhalte, die darauf ausgelegt sind, bei Nutzerinnen und Nutzern Wut, Empörung oder Verärgerung auszulösen.

Dazu gehören etwa:

  • extrem provokante Meinungen,

  • irreführende Überschriften,

  • manipulative Memes,

  • bewusst spaltende Inhalte,

  • oder Videos, die Unrecht darstellen – oft ohne Kontext.

Ziel dieser Taktik ist es, maximale Interaktion, Empörungsklicks und Aufmerksamkeit zu erzeugen – denn in der Logik der Algorithmen gilt: Wut klickt gut.

Warum wurde der Begriff Wort des Jahres?

Nach Angaben von Oxford University Press hat sich die Nutzung des Begriffs innerhalb eines Jahres verdreifacht. Dies zeigt, wie präsent das Phänomen im digitalen Alltag geworden ist.

Die Experten begründen die Wahl damit, dass der Begriff:

  • gesellschaftliche Debatten prägt,

  • ein globales Problem beschreibt,

  • und eine neue Art digitaler Manipulation sichtbar macht.

Rage Bait setzte sich gegen zwei weitere Begriffe auf der Shortlist durch:

  • aura farming – das gezielte Sammeln digitaler „Vibes“ in sozialen Medien

  • biohack – Selbsterweiterung durch Ernährung, Technik oder Lifestyle-Experimente

Ein Spiegel der digitalen Stimmungslage 2025

Das Wort des Jahres soll laut OUP immer jene Strömungen widerspiegeln, die den öffentlichen Diskurs besonders prägen. 2025 stehen dabei Themen wie:

  • Online-Toxizität,

  • Polarisierung,

  • Empörungskultur,

  • und algorithmische Manipulation

besonders im Fokus.

Viele Nutzer erkennen mittlerweile, dass nicht nur Informationen, sondern auch Emotionen strategisch gesteuert werden – insbesondere Wut, da sie besonders starke Reaktionen hervorruft.

Warum funktionieren Wut-Themen so gut?

Psychologen und Medienforscher erklären, was Rage Bait so erfolgreich macht:

  • Wütende Nutzer interagieren schneller und häufiger.

  • Kontroverse Inhalte verbreiten sich viraler als neutrale.

  • Empörung schafft Gruppendynamik – Likes, Kommentare, Gegenkommentare.

  • Plattformen belohnen Inhalte, die Gegensätze schärfen.

Das Ergebnis ist eine digitale Umgebung, in der extreme Reaktionen fast systematisch gefördert werden.

Ein Begriff, der zum Nachdenken anregen soll

Mit der Wahl von „Rage Bait“ sendet Oxford University Press auch eine warnende Botschaft:

Wir sollten bewusster konsumieren, bevor wir teilen – und uns fragen, ob wir gerade manipuliert werden.

Gerade in einem Jahr, das weltweit von hitzigen politischen Debatten, gesellschaftlicher Polarisierung und aggressiven Online-Diskursen geprägt ist, trifft die Wahl einen Nerv.

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