Ein mysteriöser Diebstahl sorgt am Katschberg für große Unruhe: Aus dem Tresor des örtlichen Tourismusbüros ist Anfang der Woche ein hoher Bargeldbetrag verschwunden. Nach Berichten der Kronen Zeitung sollen mehr als 100.000 Euro entwendet worden sein. Das Geld stammt demnach aus den Eintrittserlösen des beliebten Adventwegs der vergangenen Tage.
Die Landespolizeidirektion Kärnten bestätigte gegenüber der APA, dass ein Diebstahl angezeigt wurde. Weitere Details wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch nicht bekannt geben. Die Ermittlungen hat inzwischen das Landeskriminalamt Kärnten übernommen.
Keine Einbruchsspuren – Verdacht aus dem eigenen Umfeld
Besonders brisant: Laut Medienberichten wurden im Tourismusbüro keinerlei Einbruchsspuren festgestellt. Türen und Tresor sollen unbeschädigt gewesen sein. Das nährt den Verdacht, dass der Täter oder die Täterin über genaue Ortskenntnisse verfügte.
„Das muss jemand von uns gewesen sein“, wird eine nicht namentlich genannte Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter in der Kronen Zeitung zitiert. Demnach müsse die betreffende Person Zugang zum Büro gehabt haben, den Aufbewahrungsort des Tresorschlüssels gekannt und zudem den Zahlencode für das Schlüsselfach gewusst haben. Der Diebstahl wirkt daher wie gezielt vorbereitet – und weniger wie ein spontaner Einbruch.
Tourismusverband zeigt sich ratlos
Der Geschäftsführer des Tourismusverbands, Patrick Lengdorfer, zeigte sich betroffen und ratlos. Nach seinen Angaben hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor dem Vorfall alles ordnungsgemäß hinterlassen. „Wie so etwas passieren konnte, wissen wir leider selbst nicht“, sagte Lengdorfer. Ob tatsächlich jemand aus den eigenen Reihen für das Verschwinden des Geldes verantwortlich sei, müsse nun die Polizei klären.
Der hohe Bargeldbetrag soll sich im Tresor befunden haben, da die Einnahmen aus dem Adventweg über mehrere Tage gesammelt worden seien. Gerade in der Weihnachtszeit lockt die Veranstaltung zahlreiche Besucher an, entsprechend hoch fielen die Tageseinnahmen aus.
Ermittlungen laufen – viele Fragen offen
Der Fall wirft zahlreiche Fragen auf: Wer hatte Zugang zum Büro? Wer kannte die Codes und Schlüssel? Und warum wurde das Geld nicht früher gesichert oder eingezahlt? Die Ermittler prüfen nun interne Abläufe, Zugangslisten und mögliche Videoaufzeichnungen im Umfeld des Gebäudes.
Bis zum Abschluss der Untersuchungen gilt die Unschuldsvermutung. Fest steht jedoch: Der verschwundene Geldbetrag ist für den Tourismusverband erheblich – und der Vertrauensschaden innerhalb des Teams wiegt womöglich ebenso schwer wie der finanzielle Verlust.
Die Polizei bittet unterdessen um Geduld. Weitere Informationen sollen folgen, sobald die Ermittlungen es zulassen.
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