Nach dem Tod einer Hamburger Mutter und ihrer beiden kleinen Kinder im Türkei-Urlaub zieht die türkische Polizei das Netz enger: Medienberichten zufolge wurde nun auch ein Bäcker festgenommen, der in unmittelbarer Nähe des betroffenen Hotels in Istanbul arbeitet. Damit steigt die Zahl der mutmaßlich Involvierten auf acht Personen. Eine offizielle Bestätigung der neuen Festnahme steht noch aus.
Bereits zuvor hatten die Ermittler mehrere Personen in Gewahrsam genommen, darunter einen Verantwortlichen des Hotels sowie Mitarbeitende einer Firma, die dort eine Desinfektion durchgeführt hatte. Außerdem sitzen vier Straßenverkäufer in Untersuchungshaft, die Lebensmittel in derselben Gegend angeboten haben sollen, in der die Familie zuletzt gegessen hatte.
Ursache weiter unklar – Laborwerte erwartet
Die Hintergründe des Dramas, das sich seit Mittwoch abspielt, bleiben mysteriös. Ein erster Autopsiebericht brachte kaum Erkenntnisse. Behörden gehen nach wie vor von einer schweren Lebensmittelvergiftung aus, schließen aber andere Ursachen noch nicht aus. Der Vater der Familie liegt weiterhin in kritischem Zustand auf der Intensivstation. Zwei weitere Touristen, die über Übelkeit und Erbrechen klagten, wurden ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.
Hotel evakuiert – Verdacht auf Pestizidkontakt
Das Hotel im Stadtteil Fatih wurde vorsorglich vollständig geräumt, alle Gäste wurden auf andere Unterkünfte verteilt. Ermittler sollen Hinweise gefunden haben, dass ein Raum des Gebäudes kürzlich mit Pestiziden behandelt wurde – ein möglicher Puzzlestein im komplexen Fall, dessen toxikologische Analyse noch aussteht.
Die verstorbene Familie war nach Angaben der Polizei türkischer Herkunft und lebte in Deutschland. Sie hatte in Istanbul Urlaub gemacht und am beliebten Bosporus-Ufer im Stadtteil Ortaköy Streetfood gegessen, bevor sich kurz darauf heftige Krankheitssymptome einstellten.
Während Angehörige und Öffentlichkeit auf Antworten warten, setzt die türkische Justiz alles daran, die Todesursache zweifelsfrei zu klären. Jede neue Festnahme und jeder Hinweis aus den Laboranalysen könnte entscheidende Klarheit in einen Fall bringen, der weit über die Landesgrenzen für Bestürzung sorgt.
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