Russlands Präsident Wladimir Putin lässt sich Zeit mit der Reaktion auf den von den USA forcierten Waffenstillstand in der Ukraine. Doch die Verzögerung könnte strategisches Kalkül sein – insbesondere, um auf Donald Trump Einfluss zu nehmen.
Der US-Präsident, der nie müde wird, seine „großartige Beziehung“ zu Putin zu betonen, drängt auf eine schnelle Einigung. Doch der Kreml nutzt altbewährte Taktiken: neue Forderungen, verschleppte Verhandlungen und vage Zustimmung, um Zeit zu gewinnen.
Putin lobte Trumps Vorschlag als „großartig und richtig“, doch seine Bedingungen könnten für Kiew inakzeptabel sein. Gleichzeitig stellt er sicher, dass Trump ihn als potenziellen Partner sieht – im Gegensatz zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, den Trump zuletzt zunehmend unter Druck setzte.
Putins Strategie: Verzögern und die Bedingungen diktieren
- „Russland ist grundsätzlich offen“, sagte Putin, forderte aber weitere Gespräche – ein klassisches Mittel, um Zeit zu gewinnen.
- Putin will die Waffenruhe zu seinen Gunsten nutzen, indem er klärt, ob die Ukraine in dieser Zeit wieder aufrüsten dürfte.
- Er spricht von „den Wurzeln des Konflikts“, ein Code für russische Forderungen wie den Rückzug der NATO aus Osteuropa oder das Ende einer demokratischen Regierung in Kiew.
- Russlands Truppen stehen kurz davor, ukrainische Kräfte aus der Region Kursk zu vertreiben – ein strategischer Vorteil, den Moskau in künftigen Verhandlungen nutzen könnte.
Trump drängt – aber welche Rolle spielt er wirklich?
Während Trumps Wirtschaftspolitik zu Börseneinbrüchen und Rezessionsängsten führt, braucht er einen schnellen diplomatischen Erfolg. „Wir wollen das jetzt beenden“, sagte er im Oval Office.
Doch während Trump Putins Reaktion als „vielversprechend“ einstufte, hat er Selenskyj unter Druck gesetzt, den Frieden zu akzeptieren – ohne Sicherheitsgarantien.
- Trump entzog der Ukraine Geheimdienst- und Militärhilfe, um Kiew zu einem Deal zu zwingen – ein deutliches Signal an Putin.
- Nun stellt sich die Frage: Wird Trump auch Druck auf Russland ausüben? Bisher deutet wenig darauf hin.
- Er träumt von einem neuen „Supermacht-Deal“ mit Russland, hat eine Rückkehr Moskaus in die G7 vorgeschlagen und zeigt sich bereit, die Beziehungen zu Putin zu normalisieren.
Putin wartet ab – doch wozu?
Trump hat bereits eine Reihe von Zugeständnissen gemacht, darunter die Anerkennung, dass die Ukraine niemals NATO-Mitglied wird. Russland könnte jetzt testen, wie weit Trump bereit ist zu gehen.
Westliche Regierungen fragen sich:
👉 Würde Trump sogar Selenskyj opfern, wenn Putin dies als Bedingung für Frieden stellt?
👉 Würde er NATO-Truppen aus Osteuropa abziehen, um Moskaus „Sicherheitsbedenken“ zu befriedigen?
Trumps Bewunderung für Putin und sein Hang zu schnellen Deals machen ihn zu einem potenziell leichten Ziel für russische Diplomatie. Die kommenden Wochen könnten zeigen, ob Moskau tatsächlich einen Waffenstillstand anstrebt – oder ob Putin nur Zeit gewinnt, um seine Position in der Ukraine weiter zu stärken.
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