In der Slowakei haben gestern erneut Zehntausende Menschen gegen die politische Ausrichtung von Ministerpräsident Robert Fico demonstriert. Die Proteste fanden nicht nur in der Hauptstadt Bratislava, sondern auch in zahlreichen anderen Städten und Gemeinden statt.
In Bratislava versammelten sich laut Schätzungen der Nachrichtenplattform Dennik N zwischen 42.000 und 45.000 Menschen auf dem Freiheitsplatz. Die Demonstrierenden forderten mit Sprechchören den Rücktritt Ficos und kritisierten seine außenpolitische Annäherung an Russland.
Die innenpolitischen Spannungen haben sich in den vergangenen Wochen verstärkt, nachdem Ficos linksnationalistische Regierung politischen Gegnern vorwarf, Unruhen zu schüren und einen Regierungssturz anzustreben. Fico selbst bezeichnete die Proteste als potenzielle illegale Umsturzversuche. Die Regierung prüft in diesem Zusammenhang nicht näher erläuterte präventive Maßnahmen.
Kritik wurde insbesondere an Ficos privater Reise nach Moskau im Dezember laut, bei der er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin traf. Europäische Staats- und Regierungschefs meiden den Kremlchef aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine. Fico wies die Vorwürfe zurück und betonte, seine Außenpolitik sei auf vielseitige internationale Beziehungen ausgerichtet.
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