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Protest im Kühlregal: Würzburger Edeka-Betreiber wehrt sich gegen politische Aktionen im Supermarkt

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In zwei Edeka-Märkten im Würzburger Stadtteil Frauenland sorgt seit Wochen eine ungewöhnliche Form des Protests für Ärger. Immer wieder werden Müllermilch-Produkte mit politischen Aufklebern beklebt und Zeitschriften vom rechten Rand beschädigt oder versteckt. Der Inhaber der Märkte schlägt nun öffentlich Alarm und kritisiert das Vorgehen scharf.

Unverkäufliche Ware und zusätzlicher Aufwand

Besonders betroffen ist das Kühlregal mit Milchprodukten. Dort tauchen regelmäßig Produkte auf, die gezielt mit Anti-AfD-Stickern versehen wurden. Für den Marktbetreiber hat das konkrete Folgen: Die beklebten Waren gelten als unverkäuflich und müssen entsorgt oder aus dem Verkauf genommen werden. Neben dem wirtschaftlichen Schaden entsteht zusätzlicher Arbeitsaufwand für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Regale ständig kontrollieren müssen.

Auch im Zeitschriftenbereich kommt es laut dem Inhaber zu Eingriffen. Bestimmte Magazine, die politisch rechts eingeordnet werden, würden beschädigt oder bewusst hinter anderen Publikationen versteckt, sodass sie für Kundinnen und Kunden nicht mehr sichtbar seien.

Offener Brief an die „Weltverbesserer“

Als Reaktion hat der Marktbetreiber deutliche Worte gewählt. Mit großen Plakaten am Eingang und direkt am Kühlregal richtet er sich an die Verantwortlichen der Aktionen. Darin spricht er von einer zunehmenden „Zerstörungswut“ und bezeichnet das Vorgehen als „infantiles Gehabe“. Sein Ziel: klarzumachen, dass politischer Aktivismus auf Kosten seines Eigentums nicht akzeptiert wird.

Nach eigenen Angaben zeigen die Plakate bereits Wirkung. Seitdem werde weniger geklebt, das Problem sei jedoch nicht vollständig verschwunden.

Hintergrund: Kampagne gegen Müllermilch

Auslöser der Aktionen ist offenbar eine Kampagne des Vereins Campact. Dieser ruft dazu auf, mit Stickern im Supermarkt auf politische Verbindungen des Müllermilch-Eigentümers hinzuweisen. Auf der Vereinswebsite wird argumentiert, dass der Kauf bestimmter Produkte indirekt rechtsextreme Positionen unterstütze. Campact betont dabei, das Anbringen von Stickern sei erlaubt, solange die Produkte nicht beschädigt würden.

Rechtlich Grauzone – Hausverbot möglich

Juristisch bewegen sich die Aktionen in einem sensiblen Bereich. Zwar ist das Bekleben von Produkten nicht automatisch strafbar, rechtlich handelt es sich jedoch um eine Besitzstörung. Der Supermarktbetreiber entscheidet, was mit den Waren in seinem Geschäft geschieht. Er ist berechtigt, Personen, die solche Aktionen durchführen, des Hauses zu verweisen oder mit Hausverbot zu belegen. Unter Umständen kann auch Schadenersatz verlangt werden.

Hass im Netz statt sachlicher Debatte

Neben dem Ärger im Markt sieht sich der Betreiber auch im Internet massiven Anfeindungen ausgesetzt. In sozialen Netzwerken werde er beschimpft, als politisch extrem eingeordnet und persönlich beleidigt. Eine sachliche Auseinandersetzung finde dort kaum noch statt.

Fazit

Der Fall zeigt, wie stark politische Konflikte inzwischen bis in den Alltag und sogar in Supermärkte hineinreichen. Während Aktivisten Aufmerksamkeit für ihre Anliegen erzeugen wollen, sehen sich Händler mit wirtschaftlichen Schäden, rechtlichen Fragen und persönlicher Anfeindung konfrontiert. Der Würzburger Edeka-Betreiber fordert deshalb klare Grenzen: Politische Meinungsäußerung ja – aber nicht auf Kosten fremden Eigentums.

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