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Privatjet, Luxusleben und Schulden: Der Aufstieg und Fall eines millionenschweren Glastonbury-Betrügers

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Er versprach exklusive Tickets zum legendären Glastonbury Festival, reiste im Privatjet und schien über beste Kontakte zu verfügen – doch hinter der Fassade von Miles Hart, 27, verbarg sich einer der dreistesten Ticketbetrüger der letzten Jahre. Rund eine Million Pfund soll er mit fingierten Eintrittskarten eingenommen haben, bevor er abtauchte.

Vom Schulhof zum Schwindler

Hart besuchte die elitäre Millfield School in Somerset, unweit des Festivalgeländes. Dort galt er als charismatisch, clever und gut vernetzt. Früh begann er, Mitschüler mit angeblichen Insider-Tickets für Glastonbury zu versorgen – oft glaubhaft begründet mit familiären Verbindungen oder angeblichen Jobs beim Festival.

Nach der Schule weitete er seinen Ticketvertrieb aus – und bot VIP-Pässe, Hospitality-Armbänder und Backstage-Zugänge an. Doch viele dieser Angebote basierten auf gefälschten Rechnungen, falschen E-Mail-Adressen und leeren Versprechen.

Freunde betrogen – sogar beim Begräbnis

Der Betrug zog sich durch Hart’s Bekanntenkreis. Einige seiner engsten Schulfreunde verloren Hunderte oder Tausende Pfund. In einem besonders erschütternden Fall versprach er, das Geld für ein Ticket an die Familie eines verstorbenen Freundes zurückzuzahlen – und ließ sie stattdessen im Stich.

Luxus mit fremdem Geld

Während mehr und mehr Opfer auf Rückerstattung warteten, tauchten Fotos von Miles auf Social Media auf: im Privatjet, auf exklusiven Partys, in Designerklamotten. Eine frühere Freundin vermutete später, dass selbst eine spontane Paris-Reise auf Betrugsgeld finanziert war.

Glastonbury 2024: Der große Knall

Im Vorfeld des Glastonbury Festivals 2024 erreichte der Betrug seinen Höhepunkt. Über zwei Zwischenhändler, darunter ein Ibiza-Promoter und eine Firma namens Star Gaze Entertainment, sammelte Hart erneut Geld für Tickets – diesmal in Höhe von fast einer Million Pfund.

Doch je näher das Festival rückte, desto offensichtlicher wurde: Es gab keine Tickets.

In Panik versuchte Hart, Treffen mit Kund*innen zu arrangieren – in Hotels, Kneipen, quer durch England. Niemand erschien. Hart war nicht mehr erreichbar. Schließlich erklärte er in einem Sprachnachricht: „Glastonbury hat davon erfahren und alles gestoppt.“ Ein Vorwand.

Ein Netzwerk aus Täuschung

Bei einer Hausräumung entdeckte Harts Patentante Dutzende Bankkarten – ausgestellt auf Namen seiner Freunde. Offenbar hatte er sie dazu gebracht, Konten zu eröffnen, um Geldwäsche zu betreiben – ohne ihr Wissen.

Ein Criminology-Experte erklärte: Diese Freunde wurden zu „Money Mules“, also Strohmännern in einem Finanzbetrugssystem.

Bedrohung und Eskalation

Als die Dimension des Betrugs klar wurde, gerieten auch Unbeteiligte in Gefahr: Ein Promoter verschwand aus Angst ins Ausland, der neue Besitzer von Harts ehemaligem Haus erhielt Drohungen und rüstete auf: mit Kameras, Gesichtserkennung und Lasersystemen.

Versteckt, aber nicht vergessen

Ein heimlich aufgenommenes Gespräch zeigt Miles Hart später in einem möglichen neuen Betrugsschema: Er spricht von einem Klienten mit Cashflow-Problemen und Milliarden-Vermögen – und gibt zu, Schulden zu haben. Auf Konfrontation angesprochen, sagt er: „Ich bin ein ehrlicher Mensch.“

Was bleibt: Schulden, Wut – und offene Fragen

Miles Hart ist weiterhin verschwunden. Die Metropolitan Police ermittelt aktuell in rund 50 Fällen von Ticketbetrug rund um Glastonbury 2024.

Hart ließ über Anwälte mitteilen, dass es „wesentliche Fehler“ in den Anschuldigungen gebe – Details nannte er nicht.

Sein letzter bekannter Aufenthaltsort: eine Kneipe in Glastonbury, nur wenige Tage vor dem Festival.

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