Ein tragischer Vorfall erschütterte am Samstagmorgen das UPMC Memorial Hospital in York, Pennsylvania: Ein bewaffneter Mann nahm medizinisches Personal als Geiseln und eröffnete das Feuer. Dabei wurde ein Polizist getötet, fünf weitere Menschen – darunter zwei weitere Polizeibeamte – erlitten Verletzungen. Der Täter, der 49-jährige Diogenes Archangel Ortiz, wurde schließlich von der Polizei erschossen.
Geiselnahme und Schusswechsel in der Intensivstation
Laut York County District Attorney Tim Barker betrat der Angreifer mit einer Tasche voller Kabelbinder und einer Handfeuerwaffe direkt die Intensivstation (ICU). Dort nahm er mehrere Mitarbeiter als Geiseln und bedrohte sie mit der Waffe. Als die Polizei versuchte, den Bereich zu stürmen, hielt Ortiz eine Angestellte als menschlichen Schutzschild und zwang die Beamten zum Rückzug.
Die Polizei versuchte, mit dem Täter zu verhandeln, doch als Ortiz mit der Geisel in den Flur trat, eröffneten die Beamten das Feuer und töteten ihn.
Opfer des Angriffs waren:
- Ein Arzt, eine Krankenschwester und ein Krankenhausangestellter, die durch Schüsse verletzt wurden.
- Eine weitere Person wurde bei einem Sturz verletzt.
- Zwei Polizisten erlitten Schussverletzungen, befinden sich aber in stabilem Zustand.
Ein Motiv für die Tat ist bislang nicht bekannt. Laut Barker hatte Ortiz in der Woche vor dem Angriff Kontakt zur Intensivstation wegen eines medizinischen Falls einer anderen Person.
Todesopfer: Polizist Andrew Duarte
Der bei dem Einsatz getötete Polizist wurde als Andrew Duarte identifiziert. Er war seit 2022 im Dienst in York und hatte zuvor fünf Jahre bei der Denver Police Department gearbeitet. Duarte wurde 2021 mit dem „Mothers Against Drunk Driving Hero Award“ für seine Verdienste bei der Bekämpfung von Alkohol am Steuer ausgezeichnet.
Pennsylvanias Gouverneur Josh Shapiro würdigte Duarte als einen Helden, der im Dienst für die Gemeinschaft sein Leben verlor.
Augenzeugen berichten von Panik im Krankenhaus
Mehrere Zeugen berichteten von dramatischen Szenen im Krankenhaus:
- Jayden Robertson, der seine Tante besuchte, hielt die Durchsage über einen Eindringling zunächst für einen Fehlalarm – bis er draußen Polizisten mit Schutzschilden und Gewehren sah.
- Betsy Small, die sich bei ihrer Mutter im Krankenzimmer aufhielt, hörte plötzlich Alarme und Schreie. Sie sah Pflegekräfte hektisch durch die Gänge rennen und versteckte sich schließlich hinter einem Fenster.
- Viele Krankenhausmitarbeiter erlebten die Tat hautnah mit – einige brachen später in Tränen aus.
Gewalt gegen medizinisches Personal auf dem Vormarsch
Die Tragödie reiht sich ein in eine besorgniserregende Entwicklung:
- Massenschießereien an öffentlichen Orten nehmen weiter zu. Der Vorfall in York war bereits die 37. Massenschießerei in den ersten beiden Monaten des Jahres.
- Angriffe auf medizinisches Personal sind laut der American Hospital Association fünfmal häufiger als in anderen Berufen.
Gouverneur Shapiro betonte, dass die psychischen Folgen für die betroffenen Krankenhausmitarbeiter nicht zu unterschätzen seien. „So etwas sollte niemals an einem Arbeitsplatz passieren – erst recht nicht in einem Krankenhaus.“
Fazit
Während die Ermittlungen noch laufen, bleibt die Gemeinschaft von York erschüttert. Ein Polizist ist tot, mehrere Menschen verletzt – und die Frage bleibt: Wie konnte es dazu kommen?
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