Am Dienstag hat in Australien ein aufsehenerregender Mordprozess gegen die 49-jährige Erin Patterson begonnen. Sie wird beschuldigt, im Jahr 2023 drei ältere Menschen durch den Verzehr giftiger Pilze getötet und einen vierten schwer verletzt zu haben. Die Pilze sollen als Teil eines Beef Wellington während eines gemeinsamen Mittagessens in Pattersons Haus in Leongatha, etwa 135 Kilometer südöstlich von Melbourne, serviert worden sein.
Zu den Todesopfern zählen Pattersons Schwiegereltern, Gail und Donald Patterson, sowie Gail Pattersons Schwester, Heather Wilkinson. Deren Ehemann, der Pastor Ian Wilkinson, überlebte das mutmaßlich vergiftete Essen schwer erkrankt.
Zum Prozessauftakt im Latrobe Valley Magistrates’ Court im benachbarten Morwell wurden 15 Geschworene ausgewählt. Die Eröffnungsplädoyers sollen am Mittwoch beginnen. Eine zusätzliche Anklage wegen versuchten Mordes an Pattersons Ehemann Simon wurde inzwischen fallengelassen, wie Richter Christopher Beale dem Gericht mitteilte. Er wies die Jury an, diese Vorwürfe zu ignorieren. Erin Patterson hat auf nicht schuldig plädiert.
Der Fall sorgt nicht nur in Australien, sondern auch international für große Aufmerksamkeit. Die wenigen Presseplätze im Gerichtssaal werden täglich ausgelost. Zudem berichten Medien ausführlich – unter anderem produziert der öffentlich-rechtliche Sender ABC einen täglichen Podcast zum Verfahren, während der Streamingdienst Stan bereits eine Dokumentation angekündigt hat.
Der Prozess wird voraussichtlich fünf bis sechs Wochen dauern.
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