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Pentagon löscht massenhaft Inhalte von Websites – Holocaust-Gedenken, sexuelle Übergriffe und Suizidprävention betroffen

kreatikar (CC0), Pixabay
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Das US-Verteidigungsministerium hat in großem Umfang Inhalte von seinen Websites entfernt, darunter Artikel über den Holocaust, den 11. September, Krebsvorsorge, sexuelle Übergriffe und Suizidprävention. Diese Löschaktion ist Teil einer Anordnung von Verteidigungsminister Pete Hegseth, jegliche „Diversitätsinhalte“ (DEI – Diversity, Equity and Inclusion) von den Plattformen des Ministeriums zu entfernen.

Laut einer von CNN erhaltenen Datenbank könnten mehr als 24.000 Artikel betroffen sein. Viele wurden bereits gelöscht, darunter zahlreiche Beiträge, die keinerlei erkennbare Verbindung zu Diversitätsprogrammen oder Identitätspolitik haben.

Holocaust-Artikel plötzlich als „DEI“-Inhalte markiert

Besonders umstritten ist die Entfernung mehrerer Artikel über den Holocaust, die nachträglich mit dem Kürzel „DEI“ in der URL versehen wurden. Dazu gehört ein Bericht über die Holocaust-Überlebende Kitty Saks sowie ein Artikel über die „Holocaust Days of Remembrance“.

Jonathan Greenblatt, CEO der Anti-Defamation League, kritisierte die Maßnahme scharf:

„Die Erinnerung an den Holocaust ist keine politische Ideologie, sondern eine moralische Pflicht. Das Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager durch alliierte Soldaten sollte erhalten bleiben, nicht ausgelöscht werden.“

Löschung von Beiträgen zum 11. September, Krebs und Suizidprävention

Weitere gelöschte Artikel betreffen Erinnerungen an den 11. September, Gesundheitsaufklärung zu Brust- und Darmkrebs sowie Ressourcen zur Suizidprävention für Soldaten und Veteranen.

Ein Artikel mit dem Titel „Ein gesunder Lebensstil verringert das Risiko für Brustkrebs“, verfasst vom Generalchirurgen der US-Luftwaffe, wurde gelöscht – auch hier taucht „DEI“ in der neuen URL auf.

Ähnlich betroffen sind Beiträge über sexuelle Übergriffe, darunter „April ist der Monat zur Bewusstseinsbildung über sexuelle Gewalt“ und „Drei Wege, um sexuelle Übergriffe zu bekämpfen“.

Automatisierte Löschung sorgt für „verantwortungslosen Kollateralschaden“

Laut Pentagon-Insidern wurde der Löschprozess weitgehend automatisiert durchgeführt. Eine automatisierte Software habe tausende Artikel entfernt, ohne dass eine manuelle Prüfung erfolgte.

Ein hochrangiger Beamter erklärte gegenüber CNN:

„Diese Vorgehensweise hat zu einer enormen Menge an verantwortungslosem Kollateralschaden geführt. Die Menschen verstehen nicht, wie umfangreich und rücksichtslos diese ‚Unpublizierung‘ abgelaufen ist.“

Das Pentagon hat nun eingestanden, dass der Prozess „einen erheblichen Kurswechsel“ benötigt. Eine gründliche Prüfung der gelöschten Inhalte soll erfolgen, um festzustellen, welche wiederhergestellt werden sollten.

„Aufgrund dieser Ereignisse erkennt das Ministerium, dass ein bewussterer Ansatz mit menschlicher Überprüfung erforderlich ist. Dies könnte länger dauern als ursprünglich geplant.“

Fazit: Überkorrektur mit fragwürdigen Konsequenzen

Während die ursprüngliche Anweisung von Hegseth darauf abzielte, DEI-Inhalte aus dem Verteidigungsministerium zu entfernen, hat die automatisierte Umsetzung offenbar auch bedeutende historische und gesellschaftliche Themen ausradiert. Kritiker warnen, dass das Pentagon in seinem Bestreben, politische Programme zu beschneiden, wichtige Bildungs- und Präventionsmaßnahmen gefährdet hat.

Ob und wann die gelöschten Inhalte wieder online gehen, bleibt unklar.

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