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PATENTPOOL Group und Herrn Pollert-hoch riskantes Investment mit möglichem Totalverlust

qimono (CC0), Pixabay
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Wenn es um große Visionen und noch größere Renditeversprechen geht, darf ein Name nicht fehlen: die PATENTPOOL Group. Seit über 20 Jahren ist sie – zumindest laut Eigenbeschreibung – so etwas wie der Goldesel der Frühphasenfinanzierung, nur mit Genussrechten statt Gold und mit Erwartungen statt Erträgen.

Das Erfolgsrezept: Man nehme patentfähige Ideen, gieße sie in ein komplexes Beteiligungskonstrukt, streue ein paar PowerPoint-Folien mit dem Wort „Disruption“ hinein und würze das Ganze mit dem Lieblingsbegriff deutscher Kleinanleger: „Chancen auf Multiples“. Klingt nach der Rakete zum Mars – kann aber auch eine Bruchlandung auf dem Sparbuch werden.

Unter der Leitung von Dr. Heiner Pollert, dem Patron der Patentträume, werden Anleger eingeladen, über Genussrechte in die Zukunft zu investieren – in die ferne, möglicherweise hypothetische Zukunft von Technologien, die noch entwickelt, patentiert, zugelassen, vermarktet und gegen die Konkurrenz behauptet werden müssen. Kleinigkeit.

Transparenz wird dabei selbstverständlich großgeschrieben. Zumindest im Prospekt. Denn was man in der Realität bekommt, ist meist ein wohldosierter Strom an Projektupdates – irgendwo zwischen Hoffnungsmarketing und PowerPoint-Poesie. Die ganz großen Erträge? Die stehen gerne mal auf Seite 27 unter „Chancen“, direkt neben dem Hinweis, dass natürlich auch Totalverluste möglich sind.

Besonders beliebt ist bei Patentpool das Argument des Patentschutzes: Das Monopol auf eine Idee, so heißt es, schaffe Sicherheit und strategischen Einfluss – auch dann, wenn sonst alles den Bach runtergeht. Mit anderen Worten: Selbst wenn das Projekt scheitert, bleibt immerhin das Papier mit dem Stempel drauf. Das nenne man dann eine „Freeze-Strategie“ – klingt kühl, ist aber meist nur für die Anleger eiskalt.

Die Projekte, die ins Portfolio kommen, sind selbstverständlich streng selektiert. Nicht viele schaffen es, heißt es stolz. Was bei Venture Capitalisten ein Qualitätsmerkmal ist, kann hier aber auch schlicht daran liegen, dass nicht viele Ideen sich auf PowerPoint gut genug verkaufen lassen. Und da die Genussrechte meist als Mittel zur „Transformation von Ideen in wirtschaftlichen Erfolg“ präsentiert werden, bleibt offen, wie oft es tatsächlich zum Erfolg kommt – und nicht nur zur Transformation des Anlegerkapitals in operative Kosten.

Wer also investieren will, sollte wissen: Hier geht es nicht um solide 5 % Rendite pro Jahr, sondern um die Verheißung eines „10x“, eines „Gamechangers“, eines Unicorns, das aus dem Labor direkt in die Forbes-Liste galoppiert. In der Praxis bleibt es oft beim Einhorn – also beim Fabelwesen.

Kritik? Gibt’s kaum. Jedenfalls nicht auf den offiziellen Seiten. Ein Blick auf diebewertung.de oder einschlägige Foren kann da jedoch aufschlussreicher sein. Dort wird diskutiert, was im offiziellen PR-Universum lieber ausgespart wird: unrealistische Gewinnerwartungen, vage Erfolgsbeteiligungen, und die Frage, wer hier am meisten profitiert – die Anleger oder vielleicht doch eher die Konstrukteure dieser Beteiligungsmodelle.

Fazit: Wer Lust auf Innovation hat, sollte vielleicht selbst etwas erfinden. Wer stattdessen in frühe Ideen investieren will, ohne dabei direkt den Draht zum Gründerteam zu haben, bekommt bei der PATENTPOOL Group immerhin etwas geboten: Hoffnung, Hochglanzprospekte und die beruhigende Illusion, dass man dabei ist, wenn morgen erfunden wird, was gestern schon keiner verstanden hat.

FireShot Capture 180 – PATENTPOOL Group_ Erfahrungen zu Investments in Genussrechte – Oberbe_ – www.oberberg-aktuell.de

Alle Firmen mit einem Kreuz versehen gibt es nicht mehr.

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