Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat einen eigenen Webbrowser mit integrierter Künstlicher Intelligenz vorgestellt – und nimmt damit direkt Googles Marktführer Chrome ins Visier. Der neue Browser, genannt „ChatGPT Atlas“, wurde am Dienstag zunächst für Apple macOS veröffentlicht.
OpenAI-Chef Sam Altman erklärte, Atlas sei „rund um ChatGPT gebaut“ und verzichte bewusst auf klassische Elemente wie die Adresszeile, die bei traditionellen Suchmaschinen zentral ist. Nutzer sollen künftig direkt über den KI-Assistenten im Internet recherchieren, ohne eine URL eingeben zu müssen.
Atlas bietet zudem einen „Agent Mode“, der nur zahlenden Abonnenten von ChatGPT zur Verfügung steht. In diesem Modus kann die KI eigenständig Suchanfragen durchführen, Informationen auswerten und kontextbezogen weiterverarbeiten. OpenAI beschreibt das als „intelligente Unterstützung, die mit der aktuellen Browsing-Situation mitdenkt“.
Mit dem neuen Browser will OpenAI seine starke Nutzerbasis – laut Altman rund 800 Millionen aktive User pro Woche – enger an das eigene Ökosystem binden und zugleich neue Einnahmequellen erschließen.
Parallel baut das Unternehmen Partnerschaften mit großen Onlineplattformen aus, darunter Etsy, Shopify, Expedia und Booking.com. Nutzer sollen so etwa Reisebuchungen oder Onlinekäufe direkt über ChatGPT und Atlas abwickeln können.
Der Technologieanalyst Pat Moorhead von Moor Insights & Strategy erwartet, dass „frühe Technikbegeisterte“ den Browser ausprobieren werden. Dennoch glaubt er nicht, dass Atlas kurzfristig eine ernste Konkurrenz für Google Chrome oder Microsoft Edge wird:
„Mainstream-Nutzer und Unternehmen werden wahrscheinlich warten, bis ihre bevorzugten Browser ähnliche Funktionen anbieten.“
Tatsächlich bietet Microsoft Edge bereits vergleichbare KI-Funktionen, da Microsoft als Hauptinvestor eng mit OpenAI kooperiert.
Der Start von Atlas fällt in eine Phase, in der Google zunehmend unter Kartellaufsicht steht. Ein US-Gericht hatte das Unternehmen 2024 als „illegales Monopol im Online-Suchmarkt“ bezeichnet – allerdings ohne anzuordnen, dass Google seinen Chrome-Browser abstoßen muss.
Unterdessen wächst die Zahl der Nutzer, die statt klassischer Suchmaschinen KI-Modelle wie ChatGPT verwenden. Laut der Analysefirma Datos liefen im Juli bereits 5,99 % aller Desktop-Suchen über KI-Systeme – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.
Auch Google reagiert: Der Konzern integriert verstärkt KI-generierte Antworten direkt in seine Suchergebnisse.
Mit ChatGPT Atlas tritt OpenAI in einen der lukrativsten Bereiche des Internets ein – den Zugang zur Information selbst. Ob das Unternehmen jedoch den jahrzehntelangen Such-Giganten Google wirklich herausfordern kann, hängt davon ab, ob Nutzer bereit sind, den vertrauten Suchschlitz gegen einen sprechenden, denkenden Browser einzutauschen.
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