Online zu spenden war noch nie so einfach – vor allem in der Weihnachtszeit, in der viele Menschen wohltätige Zwecke unterstützen möchten. Doch wer online spendet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass zusätzlich zur Spende oft Gebühren oder sogar Trinkgelder anfallen können. Warum ist das so – und wer profitiert davon?
Was sind Gebühren und wer zahlt sie?
Wenn Sie über Plattformen wie GoFundMe, Givebutter oder andere spenden, fallen meist zwei Arten von Kosten an:
- Zahlungsbearbeitungsgebühren: Diese betragen in der Regel 2,9 % der Spende plus 30 Cent. Manche Plattformen ziehen diese direkt von Ihrer Spende ab, andere fragen Sie, ob Sie sie zusätzlich übernehmen möchten. Wenn Sie sie übernehmen, ist dieser Betrag – wie auch Ihre Spende – steuerlich absetzbar (sofern Sie Ihre Spenden steuerlich geltend machen).
- Plattformgebühren: Einige Anbieter erheben zusätzliche Gebühren (z. B. 3 % der Spende) für die Nutzung ihrer Dienste, etwa für technische Infrastruktur, Event-Tools oder Spendenquittungen. Diese Gebühren zahlt meist die gemeinnützige Organisation – es sei denn, Sie übernehmen sie als Spender*in freiwillig.
Was hat es mit Trinkgeldern auf sich?
Manche Plattformen verzichten ganz auf Plattformgebühren und setzen stattdessen auf freiwillige „Trinkgelder“ der Spender*innen. Diese Tipps gehen nicht an die gemeinnützige Organisation, sondern an das Technikunternehmen, das die Plattform betreibt. Sie sollen helfen, den Betrieb der kostenlosen Spendenplattform zu sichern – sind aber nicht steuerlich absetzbar.
Die Höhe des Tipps ist frei wählbar, oft wird jedoch ein voreingestellter Prozentsatz (z. B. 15–17 %) vorgeschlagen. Verbraucherschützer kritisieren das, da viele Spender*innen im Eifer des Gefechts den voreingestellten Betrag übersehen. Besser wäre laut Experten, dass ein Trinkgeld aktiv gewählt werden muss – also „Opt-in“ statt „Opt-out“.
Worauf Sie achten sollten
- Was können Sie sich leisten? Wenn Ihr Budget begrenzt ist, konzentrieren Sie sich auf den Spendenbetrag und lassen Gebühren oder Tipps weg.
- Was ist Ihr Ziel? Möchten Sie die Arbeit der Organisation zusätzlich unterstützen, können Gebühren oder Trinkgeld sinnvoll sein.
- Wie transparent ist die Plattform? Wenn unklar ist, wofür Gebühren oder Trinkgelder erhoben werden, fragen Sie direkt bei der Organisation nach – oder spenden Sie direkt über deren Webseite, um Zwischenhändler zu umgehen.
Laut Experten wie CharityWatch ist Vertrauen in die Transparenz entscheidend für nachhaltiges Spendenverhalten. Wenn Sie regelmäßig spenden, bedenken Sie: Auch bei wiederkehrenden Spenden fallen diese Gebühren jedes Mal an.
Kommentar hinterlassen