Während Olaf Scholz zu den Klängen von „Respect“ und dem 2. Brandenburgischen Konzert unter Tränen in den Zapfenstreich entschwebt, polieren Friedrich Merz und seine frisch gebügelte Krawatte schon das Kanzlerbüro – denn: Die neue Regierung steht! Und sie heißt nicht etwa Fortschritt oder Aufbruch, sondern ganz klassisch „Verantwortung für Deutschland“. Klingt seriös, riecht aber stark nach „Mutti 2.0 – jetzt mit Friedrich“.
Friedrich I. von Bellevue
Am Dienstag wird Friedrich Merz offiziell zum Kanzler gekrönt – pardon, ernannt. Nach dem heiligen Ritus des Bundespräsidenten und einer Mehrheitsbeschaffung im Bundestag, die selbst beim Schwarz-Rot-Gelben-Bingo nur ein müdes Lächeln auslöst, steht dem Einzug ins Kanzleramt nichts mehr im Weg. Das Bundeskanzleramt bekommt damit nicht nur einen neuen Hausherrn, sondern vermutlich auch eine neue Kaffeemaschine: Filter statt Latte Macchiato – endlich wieder Ordnung!
Die Regierung: Alt trifft Neu trifft „Wer ist das?“
Die SPD wirkte bei der Regierungsbildung ein wenig wie beim Umzug: Das meiste Altmobiliar wurde rausgeworfen – Lauterbach, Geywitz, Faeser, alle raus. Dafür gibt’s frische Namen, neue Gesichter und… Boris Pistorius. Der bleibt, weil man nie weiß, wann man mal wieder einen soliden Mann fürs Grobe braucht. Auch Lars Klingbeil hat sich ein schönes Upgrade gegönnt: vom Fraktionsleiter zum Finanzminister und Vizekanzler. Noch nie hat „mein Konto ist im Minus“ so staatsmännisch geklungen.
Neues Kabinett? Mehr Minister, mehr Meinung!
Dank des neuen Ministeriums für Digitalisierung und Staatsmodernisierung (kurz: MiDiStaMo™) hat Deutschland jetzt 18 Ministerien – eine beeindruckende Zahl für ein Land, das es in zwölf Monaten nicht schafft, eine App zum Laufen zu bringen. Und während Dorothee Bär künftig für Raumfahrt zuständig ist (wahrscheinlich, weil sie eh oft abhebt), wird Bildung, Familie und das ganze Restprogramm einfach Karin Prien vor die Füße geworfen.
Der größte Coup: Karsten Wildberger, Ex-Chef von MediaMarktSaturn, wird Digitalminister. Endlich jemand, der weiß, wie man ein Faxgerät ausschaltet!
Olaf geht – und wählt Beatles
Der scheidende Kanzler wurde am Montag feierlich verabschiedet – mit Musik, Fackeln und dem feinen Hauch von „War doch gar nicht so schlimm“. Bei der Musikauswahl zeigte Scholz nochmal seine menschliche Seite: Beatles, Bach und Aretha Franklin – die Playlist hätte auch bei einem 60. Geburtstag in Hamburg laufen können. Dass er „Respect“ gewählt hat, könnte man als Botschaft an seine Partei deuten. Oder ans Wahlvolk. Oder an Christian Lindner. Wer weiß das schon?
Fazit: Deutschland bekommt eine neue alte Regierung mit neuen alten Gesichtern und einem Koalitionsvertrag, der vor allem eins verspricht: Verwaltung mit Haltung. Und während Olaf Scholz sich zurückzieht, vermutlich mit Thermoskanne und stoischem Lächeln in den Ruhestand, fragt sich die Republik:
Kommt jetzt endlich das Deutschland-Tempo – oder bleibt es beim Dackel-Gang mit Excel-Tabelle?
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