Startseite Allgemeines NSO Group muss 167 Millionen Dollar an WhatsApp zahlen
Allgemeines

NSO Group muss 167 Millionen Dollar an WhatsApp zahlen

arivera (CC0), Pixabay
Teilen

Der israelische Entwickler der umstrittenen Pegasus-Spyware, die NSO Group, wurde dazu verurteilt, 167 Millionen Dollar an WhatsApp zu zahlen. Grund dafür ist der Hack von 1.400 Personen im Jahr 2019 durch die Schadsoftware.

Hintergrund: Pegasus-Spyware

Pegasus ist eine Spionagesoftware, die heimlich auf Smartphones installiert werden kann. Sie ermöglicht den Zugriff auf Mikrofone, Kameras und private Daten der Nutzer. Obwohl die NSO Group behauptet, die Software nur zur Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus zu verkaufen, wurde sie wiederholt mit Überwachungsaktionen gegen Journalisten, Aktivisten und Politiker in Verbindung gebracht.

Urteil und Reaktionen

Das Urteil gilt als erstmalige rechtliche Verantwortung eines Spyware-Entwicklers für die Ausnutzung von Schwachstellen in Smartphone-Plattformen. Meta, die Muttergesellschaft von WhatsApp, bezeichnete die Entscheidung als „ersten Sieg gegen die Entwicklung und Nutzung illegaler Spyware“. Zusätzlich zur Schadensersatzzahlung muss die NSO Group weitere 444.000 Dollar an Meta zahlen.

Die NSO Group kündigte an, das Urteil sorgfältig zu prüfen und mögliche Rechtsmittel einzulegen. Sie betonte weiterhin, dass ihre Technologie ausschließlich zur Bekämpfung von schwerer Kriminalität und Terrorismus eingesetzt werde.

Internationale Auswirkungen

Die Enthüllung von Pegasus im Jahr 2021 sorgte weltweit für Aufsehen. Eine Liste mit 50.000 potenziellen Zielpersonen wurde veröffentlicht, darunter Politiker, Aktivisten, Journalisten und sogar Staatsoberhäupter wie der französische Präsident Emmanuel Macron. Auch Geräte von britischen Regierungsmitarbeitern sollen betroffen gewesen sein.

Mit dem Urteil könnte die NSO Group nun auch von weiteren Technologiekonzernen verklagt werden, deren Plattformen durch die Spyware kompromittiert wurden.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Interview: Was bedeuten die geplanten Kapitalmaßnahmen der q.beyond AG für Aktionäre?

Interviewer:Frau Rechtsanwältin Bontschev, die q.beyond AG plant auf einer außerordentlichen Hauptversammlung mehrere...

Allgemeines

Milliardenschaden durch manipulierte Dieseltechnik: Betrugsurteile im Diesel-Skandal endgültig bestätigt

Die strafrechtliche Aufarbeitung des sogenannten Diesel-Skandals hat einen weiteren endgültigen Abschluss gefunden....

Allgemeines

Sperre vertagt: Shein darf in Frankreich weitershoppen – vorerst

Der umstrittene Online-Gigant Shein bleibt vorerst online – zumindest in Frankreich. Ein...

Allgemeines

Mond oder Märchen? Trump verordnet Rückflug zur Flagge

Wenn es nach Donald Trump geht, wird der Mond bald wieder amerikanisch...