Der israelische Entwickler der umstrittenen Pegasus-Spyware, die NSO Group, wurde dazu verurteilt, 167 Millionen Dollar an WhatsApp zu zahlen. Grund dafür ist der Hack von 1.400 Personen im Jahr 2019 durch die Schadsoftware.
Hintergrund: Pegasus-Spyware
Pegasus ist eine Spionagesoftware, die heimlich auf Smartphones installiert werden kann. Sie ermöglicht den Zugriff auf Mikrofone, Kameras und private Daten der Nutzer. Obwohl die NSO Group behauptet, die Software nur zur Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus zu verkaufen, wurde sie wiederholt mit Überwachungsaktionen gegen Journalisten, Aktivisten und Politiker in Verbindung gebracht.
Urteil und Reaktionen
Das Urteil gilt als erstmalige rechtliche Verantwortung eines Spyware-Entwicklers für die Ausnutzung von Schwachstellen in Smartphone-Plattformen. Meta, die Muttergesellschaft von WhatsApp, bezeichnete die Entscheidung als „ersten Sieg gegen die Entwicklung und Nutzung illegaler Spyware“. Zusätzlich zur Schadensersatzzahlung muss die NSO Group weitere 444.000 Dollar an Meta zahlen.
Die NSO Group kündigte an, das Urteil sorgfältig zu prüfen und mögliche Rechtsmittel einzulegen. Sie betonte weiterhin, dass ihre Technologie ausschließlich zur Bekämpfung von schwerer Kriminalität und Terrorismus eingesetzt werde.
Internationale Auswirkungen
Die Enthüllung von Pegasus im Jahr 2021 sorgte weltweit für Aufsehen. Eine Liste mit 50.000 potenziellen Zielpersonen wurde veröffentlicht, darunter Politiker, Aktivisten, Journalisten und sogar Staatsoberhäupter wie der französische Präsident Emmanuel Macron. Auch Geräte von britischen Regierungsmitarbeitern sollen betroffen gewesen sein.
Mit dem Urteil könnte die NSO Group nun auch von weiteren Technologiekonzernen verklagt werden, deren Plattformen durch die Spyware kompromittiert wurden.
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