Auf einer Kreuzfahrt zwischen Kanada und den USA ist es zu einem Norovirus-Ausbruch gekommen. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) haben sich auf dem Schiff Oceania Insignia insgesamt 75 Personen infiziert – 74 Passagiere und ein Besatzungsmitglied.
Das Kreuzfahrtschiff der Reederei Oceania Cruises war am 16. Oktober in Montreal gestartet und sollte am 27. Oktober in Boston ankommen. Während der Fahrt mit Stopps in Kanada und im US-Bundesstaat Maine traten bei mehreren Passagieren starke Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen und Durchfall auf.
Sofortmaßnahmen an Bord
Nach Bekanntwerden der Erkrankungen wurden laut CDC verstärkte Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen eingeleitet. Infizierte Passagiere und Crewmitglieder wurden isoliert, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Eine Stellungnahme der Reederei lag zunächst nicht vor.
Norovirus bleibt häufigste Ursache für Krankheitsausbrüche auf Schiffen
Laut CDC wurden im laufenden Jahr bereits 20 größere Krankheitsausbrüche auf Kreuzfahrtschiffen registriert, 15 davon durch Noroviren verursacht. Schon 2024 und 2023 waren Noroviren in der großen Mehrzahl der Fälle die Ursache.
Allerdings machen Kreuzfahrten nur rund 1 % aller Norovirus-Ausbrüche aus. Viel häufiger treten Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Pflegeheimen oder Krankenhäusern auf – sie werden dort jedoch seltener erfasst.
Sarah R. Michaels, Expertin für öffentliche Gesundheit an der Tulane University, erklärte:
„In Umgebungen, in denen Menschen auf engem Raum zusammenleben – ob auf Schiffen, in Kitas oder Pflegeheimen – ist das Risiko für Ausbrüche deutlich höher. Sie werden dort einfach schneller erkannt und gemeldet.“
Noroviren gelten als hoch ansteckend und können sich insbesondere in geschlossenen Räumen rasch verbreiten. Auch wenn die Symptome meist innerhalb weniger Tage abklingen, kann die Erkrankung für ältere Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich werden.
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