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Nike kündigt Preiserhöhungen in den USA an – Zölle, Unsicherheit und fallende Onlineverkäufe belasten den Konzern

albertopootv10 (CC0), Pixabay
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Der US-Sportartikelriese Nike plant ab dem 1. Juni 2025 eine spürbare Erhöhung der Preise für zahlreiche Produkte in den Vereinigten Staaten. Betroffen sind insbesondere Turnschuhe, Kleidung und Ausrüstung, während beliebte Modelle wie die Air Force 1 sowie Kinderprodukte und Teile der Jordan-Kollektion von den Preisanstiegen ausgenommen bleiben.

Preiserhöhungen in Zahlen:

  • Schuhe über 100 Dollar: +10 Dollar

  • Kleidung und Ausrüstung: +2 bis 10 Dollar

Hintergrund: Zölle und Trumps Handelspolitik

Obwohl Nike in seiner offiziellen Stellungnahme keine direkten Gründe nannte und von „saisonalen Preisanpassungen“ sprach, liegt der Zusammenhang mit den aktuellen US-Einfuhrzöllen nahe. Präsident Donald Trump hatte zuletzt eine neue Runde von sogenannten „reziproken Zöllen“ auf Importe aus Asien angekündigt – insbesondere auf Länder wie Vietnam, China, Indonesien und Thailand, in denen der Großteil von Nikes Produktion stattfindet.

Während ein Teil dieser Zölle zunächst für 90 Tage ausgesetzt wurde, bleibt ein Basistarif von 10 % bestehen. Die angekündigten neuen Zölle würden ab Juli mit Sätzen zwischen 32 % und 54 % greifen – Vietnam, wo 50 % von Nikes Schuhen gefertigt werden, wäre besonders stark betroffen.

Trump wies die Behauptung von Unternehmen, dass Zölle zu Preiserhöhungen führen, in der Vergangenheit scharf zurück. Auf sozialen Medien forderte er zuletzt Unternehmen wie Walmart auf, die Zölle „selbst zu schlucken“ und nicht auf Kunden abzuwälzen.

Strategiewechsel bei Nike

Nike versucht zudem, durch neue Vertriebswege gegenzusteuern: Nach einer sechsjährigen Pause wird das Unternehmen ab Juni wieder direkt über Amazon verkaufen. Die Abkehr von der Plattform 2019 war Teil der damaligen Strategie von Ex-CEO John Donahoe, der den Fokus auf den Direktvertrieb via Nike.com und eigene Läden legen wollte.

Doch genau dieser Plan gerät ins Wanken: Die jüngsten Quartalszahlen zeigen deutliche Rückgänge beim Onlineumsatz – minus 25 % in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, minus 20 % in China. Auch der Gesamtumsatz von Nike ist zuletzt gesunken.

Als Reaktion auf die Krise holte Nike Ende 2024 den erfahrenen Manager Elliott Hill zurück, der jetzt einen umfassenden Turnaround-Plan umsetzt – mit Fokus auf die drei wichtigsten Märkte: USA, Großbritannien und China.

Adidas und JD Sports ebenfalls betroffen

Nike ist nicht allein: Bereits im Vormonat kündigte der Konkurrent Adidas an, dass Trumps Zölle auch ihre Preise in den USA für Modelle wie Gazelle und Samba steigen lassen würden. Auch JD Sports, ein britischer Sportartikelhändler, warnte vor möglichen Nachfrageeinbrüchen in den USA aufgrund höherer Preise.

Fazit

Nikes Preiserhöhungen stehen symbolisch für die Herausforderungen globaler Marken in einem zunehmend protektionistischen Umfeld. Die US-Zollpolitik unter Trump sorgt für wachsende Unsicherheit, die letztlich die Konsumenten trifft – in Form höherer Preise für Turnschuhe, Trikots und Trainingshosen.

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