US-Präsident Donald Trump will New Yorks bahnbrechende Staugebühr (Congestion Pricing) abschaffen – doch erste Daten zeigen: Das System funktioniert. Weniger Autos, schnellere Fahrzeiten und mehr Fußgänger in den Einkaufsstraßen von Manhattan sprechen für das Konzept.
Was ist die Staugebühr?
Seit dem 5. Januar 2025 zahlen Autofahrer eine Gebühr von 9 Dollar (tagsüber) bzw. 2,25 Dollar (nachts), wenn sie in das stark überlastete Stadtgebiet südlich der 60. Straße fahren. Das Ziel: weniger Staus, sauberere Luft und mehr Einnahmen für den öffentlichen Nahverkehr. Die Maßnahme soll 15 Milliarden Dollar für Investitionen in New Yorks marode U-Bahn und Busse bringen.
Erste Ergebnisse: Weniger Autos, mehr Menschen zu Fuß
Die ersten Statistiken zeigen positive Effekte:
✅ 1,2 Millionen weniger Autos im Januar – ein Rückgang von 7,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
✅ Schnellere Fahrzeiten: Die Rushhour-Fahrzeiten durch Tunnel und über Brücken nach Manhattan sanken um bis zu 30 %.
✅ Mehr Fußgänger: Rund 1,5 Millionen mehr Menschen besuchten Einkaufsviertel in Manhattan.
✅ Mehr Broadway-Besucher: Ticketverkäufe stiegen im Januar um 17 %.
Einige Geschäftsinhaber klagen jedoch über rückläufige Kundenzahlen unter der Woche, da Pendler durch die Maut abgeschreckt würden. Doch selbst Kritiker wie Restaurantbesitzer Salil Mehta gestehen ein: „Meine Fahrzeit hat sich halbiert – das ist großartig.“
Trump gegen die Maut – aber kann er sie abschaffen?
Trump bezeichnete das System als „desaströs für New York“ und kündigte an, es per Dekret durch das Verkehrsministerium zu beenden. Rechtsexperten halten das jedoch für unwahrscheinlich.
🔹 New York hat die Staugebühr per Gesetz beschlossen.
🔹 Die Bundesregierung hat das System genehmigt und geprüft.
🔹 Gerichte haben bereits mehrere Klagen gegen das System abgewiesen.
Laut Michael Gerrand von der Columbia Law School fehlt Trump die rechtliche Grundlage, um die Maut einfach zu stoppen: „Er kann nicht einfach die Finanzierung streichen oder einen Stopp anordnen, ohne dass der Kongress zustimmt.“
Fazit: Politik gegen Realität
Während Trump die Staugebühr als wirtschaftsschädlich darstellt, zeigen die bisherigen Daten eine Verbesserung der Verkehrs- und Umweltbedingungen in New York. Die Frage bleibt: Setzt sich Politik gegen Fakten durch – oder bleibt ein funktionierendes System bestehen?
Kommentar hinterlassen