Startseite Allgemeines Neue KI-Offensive aus San Francisco: OpenAI legt mit GPT-5.2 nach und verschärft den Wettbewerb
Allgemeines

Neue KI-Offensive aus San Francisco: OpenAI legt mit GPT-5.2 nach und verschärft den Wettbewerb

viarami (CC0), Pixabay
Teilen

Im Rennen um die technologische Führungsrolle bei Künstlicher Intelligenz hat OpenAI neue Versionen seines Chatbots ChatGPT vorgestellt. Mit GPT-5.2 Pro und GPT-5.2 Thinking präsentiert das Unternehmen aus San Francisco nach eigenen Angaben seine bislang leistungsfähigsten Modelle – insbesondere für mathematische, wissenschaftliche und komplexe analytische Aufgaben. Der Schritt ist auch als klare Antwort auf den wachsenden Konkurrenzdruck zu verstehen, vor allem durch Googles KI-System Gemini.

OpenAI betont, dass GPT-5.2 deutliche Fortschritte gegenüber den Vorgängermodellen gemacht habe. Die neuen Versionen seien besser beim Erstellen und Auswerten von Tabellen, beim Gestalten von Präsentationen, beim Schreiben und Analysieren von Code sowie beim Verständnis und der Verarbeitung von Bildern. Zudem sollen sie längere und komplexere Kontexte zuverlässiger erfassen können und besser mit externen Tools sowie mehrstufigen Projekten umgehen.

Besondere Aufmerksamkeit richtet OpenAI auf GPT-5.2 Thinking. Dieses Modell soll laut Unternehmensangaben rund 38 Prozent weniger sachliche Fehler und sogenannte Halluzinationen produzieren als die vorherige Generation. Unter Halluzinationen versteht man Antworten, die zwar überzeugend formuliert sind, inhaltlich aber falsche Informationen enthalten – ein zentrales Problem vieler KI-Systeme, das in sensiblen Anwendungsbereichen wie Wissenschaft, Bildung oder Programmierung besonders kritisch ist.

Parallel dazu kündigte OpenAI an, an einer neuen Funktion zu arbeiten, die intern als „Erwachsenenmodus“ bezeichnet wird. Dieser soll voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres eingeführt werden. Voraussetzung dafür sei jedoch eine verbesserte Altersverifikation der Nutzer. Ziel ist es, erwachsenen Anwendern künftig auch Gespräche sexueller Natur mit ChatGPT zu ermöglichen, während Minderjährige weiterhin durch strengere Schutzmechanismen abgeschirmt bleiben. OpenAI-Chef Sam Altman hatte bereits zuvor erklärt, dass das Unternehmen die bestehenden Beschränkungen für erwachsene Nutzer lockern wolle.

Der zunehmende Wettbewerbsdruck in der KI-Branche wird von OpenAI offen eingeräumt. Das Unternehmen bestätigte, intern zeitweise „Alarmstufe Rot“ wegen der schnellen Fortschritte Googles im KI-Bereich ausgerufen zu haben. Dennoch betonte OpenAI, dass diese Situation nicht zu einer überhasteten Veröffentlichung der neuen GPT-5.2-Modelle geführt habe. Google hatte erst im vergangenen Monat sein neuestes Gemini-Modell präsentiert und meldet nach eigenen Angaben rund 650 Millionen monatliche Nutzer seines KI-Assistenten.

OpenAI kontert mit eigenen Reichweitenzahlen: Nach Unternehmensangaben nutzen rund 800 Millionen Menschen weltweit jede Woche ChatGPT. Diese enorme Verbreitung unterstreicht die Bedeutung des Wettstreits zwischen den Tech-Giganten, der längst nicht mehr nur um technische Leistungsdaten geht, sondern auch um Marktanteile, Vertrauen und die zukünftige Rolle von KI im Alltag.

Mit der Einführung von GPT-5.2 sendet OpenAI ein klares Signal: Der Vorsprung soll nicht nur gehalten, sondern ausgebaut werden. Gleichzeitig zeigt der Blick auf neue Funktionen wie den Erwachsenenmodus, dass sich das Unternehmen zunehmend auch mit gesellschaftlichen, ethischen und regulatorischen Fragen auseinandersetzen muss. Der KI-Wettlauf tritt damit in eine neue Phase ein – technischer Fortschritt und Verantwortung rücken enger zusammen.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Impfskepsis wächst: Grippe-Impfquote bei Senioren auf Tiefstand

Die Grippe-Impfbereitschaft in Deutschland ist auf einem historischen Tiefpunkt angekommen. Nach aktuellen...

Allgemeines

Keine Insolvenz mangels Masse: Anke Jäger Forst Eins GmbH & Co. KG

Amtsgericht Dresden – Insolvenzgericht Aktenzeichen: 533 IN 1237/25 In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über...

Allgemeines

Pechsträhne für Trumps Justizministerium: Verfahren gegen Kritiker scheitern mehrfach

Der Versuch des US-Justizministeriums unter Präsident Donald Trump, prominente Kritiker strafrechtlich zu...

Allgemeines

Millionenklagen auf dem Prüfstand: BGH entscheidet über Zukunft des Sammelklage-Inkassos

Der Bundesgerichtshof steht vor einer Entscheidung von erheblicher Tragweite für den kollektiven...