Demokraten im US-Repräsentantenhaus haben eine weitere große Sammlung von Fotos aus dem Nachlass des verstorbenen Finanzier und verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein erhalten. Insgesamt handelt es sich um rund 95.000 Bilder. Davon veröffentlichten sie zunächst 19 Aufnahmen, auf denen unter anderem die ehemaligen Präsidenten Donald Trump und Bill Clinton sowie weitere prominente Persönlichkeiten zu sehen sind.
Die Veröffentlichung ist Teil des politischen Drucks auf das US-Justizministerium, sämtliche Akten zur Epstein-Ermittlung offenzulegen. Der Kongress hat dafür eine Frist bis zum 19. Dezember gesetzt. Grundlage ist ein Gesetz, das Donald Trump zunächst ablehnte, später jedoch unterzeichnete. Zudem haben drei Bundesrichter bereits die Freigabe von Grand-Jury-Protokollen und weiterem Beweismaterial aus den Ermittlungen gegen Epstein und seine langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell genehmigt.
Unklar blieb, warum der zuständige Ausschuss genau diese 19 Fotos auswählte. Neben Bildern prominenter Persönlichkeiten enthalten sie auch Aufnahmen von Gegenständen mit sexuellem Bezug. Sämtliche Fotos wurden ohne erläuternde Bildunterschriften veröffentlicht – Angaben zu Zeitpunkt, Ort oder Kontext fehlen.
Der demokratische Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, betonte, es gehe ausschließlich um Transparenz. Diese sei notwendig und werde von den Überlebenden der Epstein-Verbrechen seit Jahren gefordert.
Auf einzelnen Bildern ist Donald Trump zu sehen, der in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren persönlichen Kontakt zu Epstein hatte. Die Aufnahmen zeigen ihn unter anderem im Gespräch oder sitzend neben Frauen, deren Gesichter geschwärzt wurden. Ein weiteres Foto zeigt ein Schild mit der Aufschrift „Trump Condom“. Auch Bill Clinton, Regisseur Woody Allen, Microsoft-Mitgründer Bill Gates, der frühere Trump-Berater Steve Bannon sowie ein Mitglied des britischen Hochadels tauchen in der Sammlung auf.
Robert Garcia, führender Demokrat im Kontrollausschuss des Repräsentantenhauses, kündigte an, dass in den kommenden Tagen weitere Fotos veröffentlicht werden sollen. Bisher habe man rund 25.000 Bilder gesichtet. Einige der nicht veröffentlichten Aufnahmen seien „äußerst verstörend“, Details nannte er jedoch nicht.
Die Recherchen dauern an. Weitere Veröffentlichungen gelten als wahrscheinlich.
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