Im internationalen Mediengeschäft deutet sich ein möglicher Milliarden-Umbruch an: Netflix liegt übereinstimmenden Medienberichten zufolge im Bieterkampf um den angeschlagenen Medienkonzern Warner Bros. Discovery derzeit in Führung. Das berichtet unter anderem der Nachrichtensender CNN, der selbst zu Warner gehört.
Sollte der Streamingriese den Zuschlag erhalten, wäre es einer der größten Deals in der Geschichte der Film- und Entertainmentbranche – mit enormen Folgen für Hollywood, Streamingmärkte und globale Medienstrukturen.
Netflix soll das höchste Gebot abgegeben haben
Laut Bloomberg und dem Wall Street Journal hat Netflix das höchste Kaufangebot eingereicht. Warner Bros. Discovery führe nun exklusive Verhandlungen mit dem Streamingunternehmen. Damit scheint der Konkurrent Paramount, der ebenfalls im Rennen war, vorerst ins Hintertreffen zu geraten.
Offiziell äußerten sich weder Netflix noch Warner Bros. Discovery zu den Berichten – doch der Umstand, dass Gespräche nun exklusiv geführt werden, zeigt, wie konkret der Mega-Deal bereits ist.
Warner hatte sich bereits zum Verkauf gestellt
Warner Bros. Discovery hatte im Oktober öffentlich gemacht, dass mehrere Übernahmeangebote eingegangen seien und der Konzern grundsätzlich zum Verkauf stehe. Hintergrund sind:
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hohe Schulden,
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sinkende Werbeeinnahmen,
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ein stark umkämpfter Streamingmarkt,
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und strategische Schwierigkeiten nach früheren Fusionen.
Zum Konzern gehören zentrale Hollywood-Assets:
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die Warner-Studios,
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bekannte Filmreihen wie „Harry Potter“ und „DC“,
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der Streamingdienst HBO Max,
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sowie zahlreiche TV-Sender (z. B. CNN, Discovery Channel).
Netflix will nur das Produktions- und Streaminggeschäft – Sender sollen abgespalten werden
Medienberichten zufolge interessiert sich Netflix ausschließlich für das Film- und Seriengeschäft – also für Studios, Inhalte und den Streamingbereich. Die TV-Sender seien für Netflix weniger relevant.
Warner Bros. Discovery plante allerdings schon zuvor, die Sender in eine eigenständige Firma auszugliedern. Ein Verkauf an Netflix würde diese Trennung daher erleichtern.
Paramount bleibt größter Konkurrent – mit neuen Ambitionen
Als härtester Verfolger gilt Paramount, selbst erst kürzlich vom Filmproduzenten David Ellison und dessen finanzstarker Familie übernommen. Ziel der neuen Paramount-Eigentümer ist es, durch die Übernahme von Warner schlagartig Marktgröße und Produktionskraft zu gewinnen.
Doch nach aktuellem Stand scheint Netflix den größeren finanziellen Spielraum und die überzeugendere strategische Vision vorzulegen.
Warum dieses Geschäft die Branche verändern könnte
Eine Übernahme hätte weitreichende Folgen:
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Netflix würde zu einem der mächtigsten Inhaltsproduzenten der Welt,
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Warner-Inhalte könnten langfristig exklusiv zu Netflix wandern,
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der Streamingmarkt könnte sich weiter konzentrieren,
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Hollywood würde vor einer neuen Welle der Konsolidierung stehen,
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kleinere Studios gerieten stärker unter Druck, mitzumischen.
Für die Traditionsmarke Warner wäre es ein historischer Schritt: Erstmals in über 100 Jahren würde das Studio nicht mehr zu einem klassischen Medienhaus gehören, sondern zu einem globalen Streamingkonzern.
Fazit
Noch ist nichts endgültig entschieden – aber die Zeichen stehen klar auf einen Abschluss zwischen Netflix und Warner Bros. Discovery. Sollte der Deal zustande kommen, würde er nicht nur das Kräfteverhältnis in Hollywood verschieben, sondern die weltweite Medienlandschaft neu ordnen.
Netflix hätte erstmals nicht nur die dominante Streamingplattform, sondern auch die dahinterstehende Filmfabrik – ein strategischer Vorteil, der kaum zu überschätzen ist.
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