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Nein danke, sagt der Geldspeicher: Erbschaftssteuer für Superreiche abgeschmettert

stux (CC0), Pixabay
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Die Schweiz hat gesprochen – und zwar deutlich: Erbschaften über 50 Millionen Franken? Hände weg! Zwei Volksabstimmungen sind am Sonntag so spektakulär gescheitert, dass man fast glauben könnte, sie seien von einem Kabarettisten vorgeschlagen worden.

„Nur“ 79 Prozent dagegen
Der Vorschlag der Jungsozialisten (Juso), bei Vermögen ab 50 Millionen eine Erbschaftssteuer von 50 Prozent einzuführen, wurde mit einem 79-Prozent-Nein regelrecht pulverisiert. Ob dabei Goldbarren versehentlich auf Abstimmungszettel gefallen sind, ist nicht bekannt.

Die Juso wollte mit dem Geld Klimaschutzprojekte finanzieren. Die Reichen hingegen wollten weiterhin in Ruhe ihren Champagner mit Privatjet-Aromatisierung genießen – auch fürs Klima natürlich.

2.500 Betroffene – oder wie man in Zürich sagt: Ein Gartenfest
Etwa 2.500 Menschen in der Schweiz hätten laut Steueramt unter die Regelung gefallen – gemeinsam besitzen sie ein Vermögen von rund 500 Milliarden Franken. Die Initiative hätte also theoretisch vier Milliarden Franken eingebracht. Genug für ein paar Solarzellen – oder einen mittelgroßen Nationalpark aus Fairtrade-Platin.

Juso-Chefin Mirjam Hostetmann zeigte sich vor der Abstimmung kämpferisch. Die Superreichen seien Klimasünder im Maßanzug. Die zehn reichsten Familien verursachten laut ihr mehr Emissionen als 90 Prozent der restlichen Schweizer. Ein stolzer CO₂-Fußabdruck – fast schon ein Statement.

Wirtschaft warnt vor Reichenflucht – Richtung Steueroase (also: weiter in der Schweiz bleiben?)
Kritiker der Initiative befürchteten einen Exodus der Superreichen. „Wenn wir ihnen ihre dritte Villa in Gstaad wegbesteuern, wandern sie vielleicht nach Liechtenstein aus“, so die Sorge. Auch UBS-Boss Sergio Ermotti warnte – vermutlich aus einem Penthouse mit Helikopterlandeplatz.

Bürgerinnendienst? Eher Bürgerschreck
Noch krachender fiel die zweite Abstimmung aus: Die Initiative, Frauen ebenfalls zum Militär- oder Zivildienst zu verpflichten, scheiterte mit unter 20 Prozent Zustimmung. Der Gedanke, dass alle Schweizerinnen zwischen 19 und 37 sich den Wecker für Morgenappell stellen, war offenbar nicht sonderlich verlockend. Auch nicht mit 400 Franken Mindestabgabe als Trostpflaster.

Hauptinitiatorin Noemie Roten zeigte sich überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass das so heftig wird.“ Ihre Idee: Zivildienst oder Armee für alle – Gleichberechtigung auch beim Munitionszählen. Die Antwort der Bevölkerung: „Lieber nicht.“

Fazit: Schweiz bleibt gemütlich – auch für Milliardäre
Während in anderen Ländern das Thema Umverteilung diskutiert wird, bleibt die Schweiz cool. Und steuerfrei. Zumindest, wenn man zur richtigen Familie gehört. Oder zur falschen Initiative.

 

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