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Navajo Nation schlägt Alarm: Indigene während Einwanderungsrazzien befragt und festgehalten

pictavio (CC0), Pixabay
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Die Navajo Nation schlägt Alarm: In Arizona und New Mexico wurden Berichten zufolge mindestens 15 indigene Menschen von Bundesbehörden angehalten, befragt oder vorübergehend festgesetzt. Sie wurden aufgefordert, ihre Staatsbürgerschaft nachzuweisen, obwohl sie in den USA geboren sind.

Diese Vorfälle haben in den indigenen Gemeinschaften der Region Panik ausgelöst. Sie ereignen sich inmitten einer verschärften Einwanderungspolitik der US-Regierung, die die Zahl der Abschiebungen deutlich erhöhen will. Ob es sich bei den Einsätzen tatsächlich um Maßnahmen der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) oder anderer Strafverfolgungsbehörden handelt, wird derzeit untersucht. ICE hat bisher nicht auf Anfragen reagiert.

Erste Reaktionen und offene Fragen

Die Führung der Navajo Nation hat sich an das US-Heimatschutzministerium, die Gouverneure von Arizona und New Mexico sowie an ICE gewandt, um eine Klärung der Vorfälle zu fordern.

„Viele unserer Bürger berichten von negativen und teils traumatischen Erlebnissen mit Bundesbehörden, die sich auf die Jagd nach undokumentierten Einwanderern konzentrieren“, heißt es in einer Stellungnahme.

Offizielle Stellen der Navajo Nation haben zwar keine bestätigten Fälle dokumentiert, dennoch mehren sich die Berichte besorgter Gemeindemitglieder. Unklar bleibt, wie viele indigene Personen tatsächlich betroffen sind und ob ICE offiziell in die Aktionen involviert war.

Festgehalten wegen „falscher Hautfarbe“?

Ein besonders besorgniserregender Fall ereignete sich bei einer Razzia in Scottsdale, Arizona. Dort wurden eine indigene Frau und sieben weitere indigene Personen für zwei Stunden ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten. Sie wurden aufgefordert, ihren indigenen Status zu belegen, bevor sie freigelassen wurden. Die Identität der Beamten und die Zuständigkeit der Behörde bleiben unklar.

Ein weiteres Mitglied eines indigenen Stammes geriet in Phoenix zufällig in eine Razzia. Obwohl er sich ausweisen konnte, wurde er zunächst in Gewahrsam genommen und befragt, bevor er schließlich freikam.

„Es herrscht große Angst“, erklärte eine Sprecherin des Navajo Nation Councils. „Menschen fühlen sich nicht mehr sicher in dem Land, in dem sie geboren wurden und in dem ihre Vorfahren seit Jahrhunderten leben.“ Sie vermutet, dass viele Indigene allein aufgrund ihrer Hautfarbe ins Visier der Behörden geraten.

Indigene Organisationen starten Hilfsprogramme

Als Reaktion auf die Berichte hat die Organisation Operation Rainbow Bridge eine Notfallinitiative für indigene Bürger ins Leben gerufen. Sie rät Mitgliedern indigener Stämme dazu, immer offizielle Ausweisdokumente wie einen Stammesausweis oder den Certificate of Degree of Indian Blood (CDIB) mit sich zu führen.

Die Initiative bietet eine Hotline für Betroffene an und stellt Informationen bereit, um indigene Identitätsdokumente gegenüber Behörden zu erklären.

Kritik an Einwanderungspolitik – „Niemand ist illegal auf gestohlenem Land“

Vertreter der Navajo Nation und indigene Aktivisten sehen die Vorfälle als Teil einer längeren Geschichte der Diskriminierung gegenüber indigenen Völkern. Eine Navajo-Politikerin äußerte sich dazu deutlich:

„Die Siedler kamen krank und hungrig hierher, sie wurden mit offenen Armen empfangen – und nahmen sich am Ende alles.“

Ein Navajo-Ältester betonte: „Niemand ist illegal auf gestohlenem Land.“ Er kritisierte die aktuellen Einwanderungsmaßnahmen scharf und wies darauf hin, dass indigene Völker schon lange vor der Kolonialisierung auf diesem Land lebten.

Fazit: Angst und Unsicherheit unter Indigenen wächst

Die Berichte über Razzien haben eine Welle der Verunsicherung und Wut unter den indigenen Gemeinschaften ausgelöst. Viele Menschen meiden inzwischen öffentliche Orte aus Angst vor weiteren Übergriffen.

Indigene Organisationen rufen ihre Mitglieder auf, sich bestmöglich zu schützen, sich mit ihren Rechten vertraut zu machen und jegliche fragwürdigen Behördeninteraktionen zu dokumentieren. Die Navajo Nation fordert von der US-Regierung eine klare Stellungnahme und Maßnahmen, um die Rechte indigener Bürger zu schützen.

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