Houston, wir haben ein Ego-Problem. Donald Trump hat überraschend die Notbremse gezogen und seinen Kandidaten für den NASA-Chefposten, den Milliardär, Hobby-Astronauten und Elon-Musk-Kumpel Jared Isaacman, kurzerhand aus dem Orbit geworfen – und zwar ohne Rückflugticket.
„Nach gründlicher Überprüfung früherer Verbindungen“ – so Trumps diplomatisch getarnte Begründung auf Truth Social – „habe ich mich entschieden, Jared nicht weiter für die NASA zu nominieren.“ Übersetzt: Wir haben entdeckt, dass er mal einem Demokraten ein Sandwich bezahlt hat.
Noch vor wenigen Wochen hatte Trump ihn als „den perfekten Mann, um die NASA in eine glorreiche, nie dagewesene, vielleicht sogar goldene Ära zu führen“ bezeichnet. Heute klingt das eher wie: „NASA? Brauchen wir überhaupt noch. Der Mond war eh enttäuschend.“
Musk zieht beleidigt ab – auf einem Hyperloop aus Tränen
Elon Musk, der menschgewordene Algorithmus, reagierte auf X (vormals Twitter, bald wieder MySpace?) mit Bestürzung: „Man findet selten jemanden, der so kompetent und gutherzig ist.“ Wahrscheinlich meinte er: „Er hat mir nie widersprochen und kann Raketen starten, ohne Tweets abzusetzen, die uns alle in diplomatische Krisen stürzen.“
Der wahre Grund für den Rückzug? Laut New York Times: Isaacman soll früher Spenden an Demokraten geleistet haben. Ein Fauxpas, der im Trump’schen Kosmos schlimmer wiegt als ein Salat auf einem Steak. Zudem ist Elon Musks Einfluss in der Regierung seit seinem letzten Vorschlag – das Pentagon solle künftig „per Livestream von Tesla-Modellen aus operieren“ – wohl etwas verglüht.
Jareds Raketen-Karriere: Vom Millionär zum vielleicht-mal-NASA-Chef zum Twitter-Philosophen
Dabei sah es für Isaacman so gut aus: Zwei Weltraumflüge, eine Vision von galaktischer Größe, und ein Lebenslauf, der bei LinkedIn als „Space Influencer“ durchgeht. Selbst sein Rücktritt auf X klang wie aus einem Trailer für eine patriotische Netflix-Serie: „Ich werde den Präsidenten anfeuern, während er die Menschheit in ihr größtes Abenteuer führt.“
Offenbar ist dieses Abenteuer aktuell aber ein bisschen weniger Mars und ein bisschen mehr MAGA.
Und jetzt?
Trump kündigte an, bald einen neuen Kandidaten zu präsentieren. In der engeren Auswahl:
– Jeff Bezos (weil „wenigstens ein echter Milliardär“)
– Bruce Willis („kennt sich aus mit Asteroiden“)
– Kanye West (hat Zeit und Raum ohnehin nie verstanden)
– oder einfach er selbst („Ich kenne das Weltall. Viele sagen, ich war schon da.“)
Eines steht jedenfalls fest: Jared Isaacman bleibt wohl der erste NASA-Kandidat der Geschichte, der zwei Mal im All war – aber bei Trump trotzdem durchfiel.
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