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Nahost-Krise: Hält die Feuerpause zwischen Iran und Israel – oder fliegt sie schon wieder in die Luft?

qimono (CC0), Pixabay
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Die Welt blickt gespannt auf die Waffenruhe zwischen Iran und Israel, die in der Nacht zum 24. Juni um Mitternacht (Washingtoner Zeit) in Kraft treten sollte. Doch kaum angekündigt, scheint sie schon wieder gebrochen: Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, noch vor oder kurz nach Beginn der Feuerpause Angriffe ausgeführt zu haben. Auch US-Präsident Donald Trump zeigt sich zunehmend frustriert über das Verhalten der Konfliktparteien – und lässt mit deutlichen Worten aufhorchen.

Letzter Angriff vor dem Waffenstillstand

Nur vier Stunden vor Inkrafttreten der Waffenruhe soll Israel laut Angaben des Büros von Premierminister Netanyahu ein gezielter Angriff im Zentrum Teherans gelungen sein – mit Hunderten toten iranischen Soldaten. Gleichzeitig meldete der israelische Rettungsdienst einen Raketenangriff auf ein Wohnhaus im Süden Israels, bei dem vier Menschen getötet wurden. Der Iran bestreitet, hinter dem Angriff zu stecken.

Nach israelischen Angaben feuerte Teheran auch noch nach Mitternacht Raketen, woraufhin das israelische Militär ein Radarsystem in der Nähe der iranischen Hauptstadt zerstört habe.

Trump: „Die wissen gar nicht mehr, was sie tun“

US-Präsident Trump hatte die Feuerpause am 23. Juni gegen 18 Uhr Ortszeit verkündet. Diese sollte zunächst zwölf Stunden gelten. Noch am Morgen des 24. Juni äußerte er sich jedoch verärgert über neue israelische Luftangriffe:

„Ich mag nicht, was Israel da heute Morgen gemacht hat, und ich werde sehen, ob ich das stoppen kann“, so Trump gegenüber Reportern.
In gewohnt unverblümter Manier ergänzte er:
„Diese zwei Länder kämpfen so lange und so hart, dass sie nicht mehr wissen, was zum Teufel sie da eigentlich tun.“

Dennoch verkündete Trump mittags, das „der Krieg nun vorbei“ sei – obwohl bis dahin bereits mehrere Verletzungen des Waffenstillstands dokumentiert worden waren.

Hintergrund des Konflikts

Der aktuelle militärische Schlagabtausch begann mit einem massiven Angriff Israels auf iranische Nuklearanlagen am 13. Juni. Die Lage eskalierte weiter, als die USA am 21. Juni iranische Atomanlagen bombardierten. In Reaktion darauf griff der Iran am 23. Juni einen US-Stützpunkt in Katar an – dabei wurde jedoch niemand verletzt.

Das US-Heimatschutzministerium warnte am 22. Juni vor einer „erhöhten Bedrohungslage“ auch auf amerikanischem Boden – diese Befürchtung scheint sich nach der Attacke auf Katar jedoch (zunächst) nicht bestätigt zu haben.

Was passiert mit Irans Uran?

Unklar ist, was mit den angeblich ausgelagerten Beständen an angereichertem Uran passiert ist. Experten wie Kelsey Davenport von der Arms Control Association sprechen von „bedeutenden nuklearen Materialien, die derzeit nicht auffindbar“ seien.

Fazit

Der Waffenstillstand wirkt derzeit eher wie eine Pause zwischen zwei Runden im Boxring – unklar ist, ob er überhaupt offiziell begonnen hat. Während die Diplomatie auf Hochtouren läuft, bleibt das Misstrauen groß – und der Weltöffentlichkeit nur die Hoffnung, dass der nächste Schlag nicht nuklear sein wird.

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