Melanie Watson Bernhardt, vielen bekannt als Kathy Gordon aus der Kultserie „Diff’rent Strokes“, ist am 26. Dezember 2025 im Alter von 57 Jahren in Colorado Springs verstorben. Wie ihr Bruder gegenüber US-Medien bestätigte, befand sich die Schauspielerin zuletzt wegen innerer Blutungen im Krankenhaus.
Melanie Watson wurde mit Osteogenesis imperfecta geboren – einer genetisch bedingten Bindegewebserkrankung, auch bekannt als „Glasknochenkrankheit“. Sie war auf einen Rollstuhl angewiesen, was sie jedoch nicht davon abhielt, Fernsehgeschichte zu schreiben: Sie war eine der ersten Schauspielerinnen mit Behinderung, die eine Figur mit Behinderung verkörperte – ein Meilenstein für die Repräsentation von Menschen mit Behinderung im amerikanischen Fernsehen.
Zwischen 1981 und 1984 trat sie in vier Episoden der erfolgreichen Sitcom auf – an der Seite von Gary Coleman als dessen lebensfrohe Freundin Kathy. Die Rolle wurde extra für sie geschrieben, zwei Episoden trugen sogar den Namen ihrer Figur.
In einem Interview erinnerte sich Watson an eine Szene, in der sie – gegen ihren Willen – mit Krücken laufen sollte. „Ich wollte das nicht tun“, sagte sie später. Die Szene spiegelte den gesellschaftlichen Druck wider, dem sich Menschen mit Behinderung oft ausgesetzt fühlen. Ihre Ehrlichkeit machte deutlich, wie wichtig es ist, authentische Geschichten zu erzählen – und nicht fremde Erwartungen über echte Erfahrungen zu stellen.
Obwohl sie sich nach dieser Erfahrung aus dem Schauspielgeschäft zurückzog, erkannte sie später: „Ich habe damals nicht gesehen, welches Geschenk das war. Ich war die Erste. Und wenn ich es nochmal tun könnte, würde ich bleiben.“
Melanie Watson Bernhardt bleibt ein Vorbild – nicht nur für Schauspieler*innen mit Behinderung, sondern für alle, die sich für mehr Sichtbarkeit, Authentizität und Gerechtigkeit im Fernsehen einsetzen.
Sie wird in Erinnerung bleiben – als Wegbereiterin, als Pionierin, als jemand, der Barrieren nicht nur auf dem Bildschirm überwand.
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