Mit einer Trauerfeier in Memphis haben Hunderte Menschen Abschied von dem von US-Polizisten zu Tode geprügelten Afroamerikaner Tyre Nichols genommen. Bei der Zeremonie in der Mississippi Boulevard Christian Church sprach Vizepräsidentin Kamala Harris den Angehörigen des 29-Jährigen gestern ihr Beileid aus. „Wir trauern mit Ihnen, und die Menschen unseres Landes trauern mit Ihnen.“
Die Vizepräsidentin verurteilte die brutale Prügelattacke fünf afroamerikanischer Polizisten gegen Nichols als „Akt der Gewalt“ durch diejenigen, die eigentlich für Sicherheit sorgen müssten. Die Politikerin der Demokratischen Partei forderte außerdem den Kongress auf, eine Gesetzesreform gegen Polizeigewalt zu verabschieden, die nach dem 2020 bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getöteten George Floyd benannt ist.
Bei einer Durchsuchung des Wochenendhauses von US-Präsident Joe Biden gestern haben die Ermittler keine geheimen Dokumente gefunden. Das teilte einer von Bidens Anwälten, Bob Bauer, mit. Die Durchsuchung in der Gemeinde Rehoboth im Bundesstaat Delaware habe im Einvernehmen mit den Anwälten stattgefunden.
Wie bei der Durchsuchung von Bidens Wohnhaus im Jänner seien einige Materialien und handschriftliche Notizen mitgenommen worden, die möglicherweise in Zusammenhang mit Bidens Zeit als Vizepräsident stünden.
In El Salvador sollen Bandenmitglieder künftig in einem neuen großen Gefängniskomplex untergebracht werden. Präsident Nayib Bukele präsentierte die bereits fertigen Anlagen in der Nacht auf gestern (Ortszeit) bei einem Rundgang in einem Video, das landesweit im Fernsehen des mittelamerikanischen Landes ausgestrahlt wurde. Dort sollen ab einem noch unbestimmten Zeitpunkt bis zu 40.000 Gefangene eingesperrt werden.
Die Haftanlage in Tecoluca, rund 75 Kilometer südöstlich der Hauptstadt San Salvador, sei ein wesentlicher Faktor, um den Kampf gegen die gewalttätigen Banden vollständig zu gewinnen, schrieb der konservative Bukele auf Twitter. Das Gefängnis nimmt nach Angaben der Regierung insgesamt eine Fläche von 165 Hektar im Zentrum des Landes ein. Rund 850 Soldaten und Polizisten sollen es überwachen.
Angesichts der abflauenden Inflation in den USA lässt es die Notenbank Federal Reserve bei der ersten Zinserhöhung im neuen Jahr etwas langsamer angehen. Sie erhöhte den Schlüsselsatz gestern lediglich um einen Viertelprozentpunkt – auf die neue Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Das ist das höchste Zinsniveau seit November 2007.
Damit kehrt nach einer Serie von zuletzt relativ aggressiver Zinsschritte wieder etwas Normalität in der US-Geldpolitik ein. Die Fed hat bereits im Dezember den Leitzins nur noch um einen halben Punkt angehoben. Zuvor hatte sie ihn viermal in Folge um jeweils 0,75 Prozentpunkte nach oben getrieben, um die Inflationswelle zu brechen.
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