Spieler der Major League Soccer (MLS) fordern einen gerechten Anteil am Preisgeld der bevorstehenden FIFA-Klub-Weltmeisterschaft, die am 14. Juni in den USA startet. Besonders die Mannschaft der Seattle Sounders machte am vergangenen Sonntag durch einen auffälligen Protest auf sich aufmerksam: Beim Aufwärmen vor dem Spiel gegen Minnesota trugen die Spieler T-Shirts mit den Aufschriften „Club World Cash Grab“ und „Fair Share Now“.
Hintergrund des Protests ist die geplante Ausschüttung des Preisgeldes durch die FIFA: Insgesamt wird ein Preisgeldtopf von 1 Milliarde US-Dollar vergeben – davon 475 Millionen basierend auf dem sportlichen Abschneiden und 525 Millionen für die reine Teilnahme. Allein die Teilnahme bringt den MLS-Teams mindestens 9,5 Millionen Dollar ein. Der Turniersieger erhält mindestens 125 Millionen Dollar.
Die Spieler werfen der Liga vor, sie mit lediglich 50 Prozent des externen Turniergehalts abzuspeisen – gedeckelt auf maximal 1 Million Dollar laut geltendem Tarifvertrag (Collective Bargaining Agreement, CBA).
Die MLS Players Association (MLSPA) veröffentlichte umgehend ein Statement zur Unterstützung des Protests:
„Die Spieler der MLS stehen geschlossen hinter den Sounders. Das neue Turnier der FIFA erhöht die Belastung der Spieler erheblich, ohne ihre Gesundheit ausreichend zu berücksichtigen. Die Liga profitiert in historischem Ausmaß finanziell – doch die Spieler sollen leer ausgehen.“
Die MLSPA kritisierte weiter, dass die Liga seit Monaten Gespräche über Bonusregelungen verweigere und an veralteten Vertragsklauseln festhalte, anstatt sich an internationalen Standards für Preisgeldverteilung zu orientieren.
Die Club-WM in den USA – die Spielpläne
Drei MLS-Teams sind bei der FIFA Club-Weltmeisterschaft vertreten:
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Inter Miami (mit Lionel Messi) trifft auf Al Ahly (Ägypten) am 14. Juni in Miami, dann auf FC Porto (Portugal) am 19. Juni in Atlanta und auf SE Palmeiras (Brasilien) am 23. Juni.
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Seattle Sounders spielen alle Gruppenspiele zuhause in Seattle gegen Botafogo (15. Juni), Atlético Madrid (19. Juni) und Paris Saint-Germain (23. Juni).
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LAFC qualifizierte sich zuletzt durch einen 2:1-Sieg über Club América und spielt gegen Chelsea (16. Juni in Atlanta), Espérance Tunis (20. Juni in Nashville) und Flamengo (24. Juni in Orlando).
Ob der Protest der Spieler erfolgreich ist, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Spieler der MLS fordern Respekt – und eine faire Beteiligung an einem der lukrativsten Turniere der Fußballwelt.
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