Man stelle sich vor: Mitten in Deutschland, im Zeitalter von Drohnen, Smart Home und Gesichtserkennung, gelingt es Einbrechern offenbar mit nichts weiter als einem Bolzenschneider und einem gesunden Maß an Dreistigkeit, einen ganzen Solarpark lahmzulegen. Ort des Geschehens: Der Solarpark Böhlen am Kraftwerk Lippendorf – jetzt nicht mehr Stromproduzent, sondern Tatort.
Die Diebe haben nicht etwa ein paar Kabel gestohlen oder einen Wechselrichter mitgehen lassen – nein, sie haben gleich mal den gesamten Betrieb außer Gefecht gesetzt. Wenn das nicht ambitioniert ist, dann weiß ich auch nicht.
Jetzt muss man sich schon ernsthaft fragen:
Wie stümperhaft müssen die Sicherheitsvorkehrungen gewesen sein, dass solch ein Diebstahl überhaupt möglich war?
Hat man dort auf das gute alte Prinzip Hoffnung gesetzt? Oder waren Kamera-Attrappen und ein verirrter Gartenzwerg das höchste der Sicherheitsgefühle?
Natürlich: Sicherheit kostet Geld. Aber ein lahmgelegter Solarpark kostet noch mehr – nämlich Nerven, Strom und Vertrauen in die Energiewende. Vielleicht sollten die Verantwortlichen mal mit einem Blick in die Rechnungskammer oder wenigstens bei der örtlichen Alarmanlagenfirma vorbeischauen.
Bis dahin heißt es wohl: Sonnenenergie – derzeit nicht verfügbar. Bitte versuchen Sie es später erneut.
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