Startseite Allgemeines Mexikos Anti-Kartell-Ikone Iván Morales in tödlichem Hinterhalt getötet
Allgemeines

Mexikos Anti-Kartell-Ikone Iván Morales in tödlichem Hinterhalt getötet

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
Teilen

Der ehemalige mexikanische Bundespolizist Iván Morales Corrales, bekannt als Überlebender eines spektakulären Hubschrauberabschusses durch das CJNG-Kartell im Jahr 2015, wurde am 30. April in der Stadt Temixco (Bundesstaat Morelos) bei einem gezielten Anschlag getötet. Auch eine Frau, die sich mit ihm im Fahrzeug befand, kam ums Leben.

Morales war seit jenem Angriff vor zehn Jahren eine Symbolfigur im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Damals hatte er als Einziger den Abschuss eines Militärhelikopters durch Kartellkämpfer überlebt – schwer verletzt, mit über 70 % verbrannter Haut. Die Täter feuerten damals mit Granatwerfern und Kriegswaffen auf fünf Hubschrauber, um die Festnahme von CJNG-Boss „El Mencho“ zu verhindern.

Symbolischer Mord – Racheakt des CJNG?

Die neue Attacke fällt in die Woche des 10. Jahrestages jenes Anschlags von 2015 – und könnte gezielt als Machtdemonstration des berüchtigten Kartells Cártel Jalisco Nueva Generación (CJNG) inszeniert worden sein. „Wenn es CJNG war, ist das eine sehr bewusste Machtdemonstration“, sagte die Kartell-Expertin Victoria Dittmar von InSight Crime. Die Organisation ist berüchtigt für besonders brutales Vorgehen, den Einsatz von Minen, IEDs und sogenannten Narco-Panzern.

Heldenstatus und persönliche Tragödie

Morales war Vater zweier kleiner Kinder und wurde nach dem Vorfall 2015 von der mexikanischen Regierung offiziell als Held geehrt. In Interviews sagte er, er habe damals nur überlebt, weil er wusste, dass er Vater werde. Seine Entschlossenheit war ungebrochen – trotz lebensverändernder Verletzungen und Ausgrenzung im Alltag. Sein Gesicht war entstellt, eine Rückkehr in den aktiven Dienst unmöglich.

CJNG: Eine der gefährlichsten Drogenorganisationen der Welt

Das CJNG ist bekannt für brutales Vorgehen und seinen strategischen Willen zur Ausbreitung. Es ist nicht das reichste Kartell – aber laut Experten das furchteinflößendste. Der Anführer „El Mencho“ ist seit Jahren international zur Fahndung ausgeschrieben, mit 15 Millionen Dollar Kopfgeld. Trotz Festnahmen hochrangiger Mitglieder ist das Kartell weiter äußerst aktiv – mit verstärktem Einsatz von Sprengfallen, Massenrekrutierungen und Gewalt gegen Sicherheitskräfte.

Fazit: Der Staat steht weiterhin unter Druck

Der Mord an Morales zeigt, wie gefährlich der Einsatz gegen Kartelle bleibt – selbst für ehemalige Beamte. Der Fall illustriert nicht nur die anhaltende Macht der Kartelle, sondern auch die Risiken, denen sich Mexikos Sicherheitskräfte aussetzen. Morales‘ Tod ist ein bitteres Signal: Der Krieg gegen die Kartelle ist längst nicht vorbei. Doch für viele Mexikaner bleibt er ein Held – auch über seinen Tod hinaus.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Analyse: Trumps düstere Weihnachtsansprache – ein riskanter politischer Schachzug

In einem Moment, der traditionell Hoffnung, Zusammenhalt und Zuversicht vermittelt, entschied sich...

Allgemeines

Trump unterzeichnet Anordnung zur Herabstufung von Marihuana – ein symbolischer Schritt mit realen Folgen

US-Präsident Donald Trump hat am 18. Dezember 2025 eine Executive Order unterzeichnet,...

Allgemeines

UAE auf dem Weg zur Krypto-Metropole: Vision, Chancen und Risiken

Mit fast drei Millionen Krypto-Nutzern – rund einem Drittel der Bevölkerung –...

Allgemeines

Weitere Fotos aus Epsteins Anwesen veröffentlicht – Druck auf US-Justiz wächst

Kurz vor Ablauf einer gesetzlichen Frist zur Veröffentlichung von Ermittlungsunterlagen haben demokratische...