Nach dem riesigen Erfolg der Spot-Bitcoin-ETFs, die innerhalb eines Jahres über 100 Milliarden Dollar von Investoren anzogen, wächst das Interesse an weiteren Krypto-ETFs. Besonders Meme-Coin-ETFs stehen nun im Fokus – doch trotz der Versuchung, auf den nächsten großen Hype zu setzen, gibt es gute Gründe, warum Anleger diese mit Vorsicht genießen sollten.
Die falsche Hoffnung auf dreistellige Renditen
Viele Investoren liebäugeln mit Meme-Coin-ETFs, weil sie sich extreme Kursgewinne erhoffen. Tatsächlich gibt es Meme-Coins, die in kurzer Zeit explosionsartige Kursanstiege verzeichnen. Doch diese Gewinne sind meist kurzlebig und nicht nachhaltig.
Meme-Coins basieren auf viralen Trends, die sich rasant verändern. Während in einem Quartal hundeähnliche Coins wie Dogecoin (DOGE) oder Shiba Inu (SHIB) beliebt sind, dominieren im nächsten vielleicht Frösche oder Katzen. Langfristige Gewinne sind daher schwer vorhersehbar.
Ein warnendes Beispiel ist Dogecoin: Nach einem Hype im Krypto-Boom 2020/21 fiel die Währung stark ab. Allein 2024 verlor Dogecoin 20 % an Wert, obwohl der Coin regelmäßig in den Nachrichten ist. Dennoch geben Analysten einem möglichen Dogecoin-ETF eine 74-prozentige Wahrscheinlichkeit, genehmigt zu werden – doch ob sich eine Investition lohnt, bleibt fraglich.
Die versteckten Risiken von Meme-Coins
Während ETFs stark reguliert sind, gilt dies für Meme-Coins nicht. Viele Meme-Coins sind betrügerische Pump-and-Dump-Systeme oder reine Spekulationsobjekte. Selbst von Prominenten beworbene Meme-Coins können über Nacht abstürzen.
Zudem gibt es tausende neue Meme-Coins täglich, was eine fundierte Analyse nahezu unmöglich macht. Zwar könnten ETF-Anbieter versuchen, nur die stabilsten und liquidesten Meme-Coins aufzunehmen, doch der schnelle Wandel in diesem Markt bleibt ein großes Risiko.
Ein weiteres Problem: Wenn ein Meme-Coin-ETF offiziell startet, könnte sein Hype bereits vorbei sein. Ein Beispiel ist Pepe (PEPE), ein Frosch-Meme-Coin mit einer Marktkapitalisierung von 4 Milliarden Dollar. Als der Coin Mitte 2023 auf den Markt kam, verzeichnete er enorme Gewinne. Doch als er im November 2024 auf Coinbase gelistet wurde, war der große Preisanstieg bereits vorbei – Anleger, die erst dann einstiegen, hatten den Hauptgewinn verpasst.
Sollte ein Pepe-ETF kommen, könnte sich dieses Muster wiederholen: Die frühen Gewinner haben längst verkauft, und neue Investoren bleiben auf ihren Verlusten sitzen.
99 % der Anleger verlieren mit Meme-Coins Geld
Statistiken zeigen: Die Mehrheit der Anleger verliert mit Meme-Coins Geld. Denn selbst wenn man den richtigen Coin auswählt, muss man extrem früh einsteigen und noch rechtzeitig aussteigen, bevor der Kurs wieder einbricht. Wer zu lange wartet, wird oft zur „Exit-Liquidität“ für Insider, die ihre Gewinne realisieren.
Ein Meme-Coin-ETF könnte diese Probleme noch verstärken, da er spekulative Anlagen in ein vermeintlich sicheres Finanzprodukt verpackt. Wer hofft, mit einem Dogecoin-ETF zum Krypto-Millionär zu werden, könnte schnell enttäuscht werden.
Fazit: Vorsicht vor dem Meme-Coin-ETF-Hype
Obwohl Meme-Coins und Krypto-ETFs spannend erscheinen, sollten Anleger vorsichtig bleiben. Der spekulative Charakter dieser Coins, gepaart mit regulatorischen Unsicherheiten und dem schnellen Wechsel viraler Trends, macht sie zu einem höchst riskanten Investment.
Meme-Coins können schnelle Gewinne bringen – aber meist nur für wenige. Ein Meme-Coin-ETF könnte diesen Effekt noch verstärken, indem er Anleger in einen Hype lockt, der längst vorbei ist. Wer langfristig investieren will, sollte sich gut überlegen, ob dieser Markt das richtige Terrain ist.
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