In Manching (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) hat die Polizei eine ungewöhnliche Form von Falschgeld entdeckt – sogenannte „Movie Money“-Scheine, die auf den ersten Blick echten 50-Euro-Banknoten ähneln. Unbekannte hatten mehrere tausend Euro in diesen falschen Scheinen zwischen Autobahn und Lindenstraße verteilt. Der Fund sorgt für Verunsicherung und wirft Fragen nach den Hintergründen auf.
Falschgeld absichtlich ausgelegt
Nach Angaben der Polizei wurde das „Geld“ zwischen Ende September und Anfang Oktober gezielt an öffentlich zugänglichen Orten ausgelegt – offenbar in der Absicht, dass Passantinnen und Passanten es finden.
„Die Menge und Platzierung sprechen dafür, dass es kein Zufall war“, erklärte ein Sprecher der Kriminalpolizei Ingolstadt, die nun die Ermittlungen übernommen hat. Ob es sich um einen schlechten Scherz oder eine bewusste Täuschungsabsicht handelt, ist derzeit unklar.
Was ist „Movie Money“ überhaupt?
Bei den sichergestellten Scheinen handelt es sich um Filmrequisiten, die im Internet frei erhältlich sind. Unter Bezeichnungen wie „Prop Copy“ oder „Movie Money“ werden sie oft für Filmproduktionen, Fotoshootings oder Theateraufführungen verwendet.
Seit einigen Jahren tauchen diese falschen Geldscheine aber zunehmend im Umlauf auf – vor allem, weil sie echtem Geld zum Verwechseln ähnlich sehen. Zwar fehlen ihnen Sicherheitsmerkmale wie Hologramme, Wasserzeichen oder Sicherheitsfäden, doch die Druckqualität und Farbgebung wirken auf den ersten Blick erstaunlich echt.
Die Polizei warnt: Schon der Besitz solcher täuschend echten Scheine kann in Deutschland strafbar sein – erst recht, wenn sie als echtes Geld weitergegeben oder eingezahlt werden.
Polizei bittet um Hinweise
Die Ermittler bitten um Hinweise aus der Bevölkerung: Wer verdächtige Beobachtungen gemacht oder Scheine gefunden hat, soll sich umgehend an die Kriminalpolizei Ingolstadt wenden.
Wichtig: Wer vermeintliches Geld auf der Straße findet, sollte es nicht behalten, sondern direkt bei der Polizei abgeben.
Fälschungen leicht zu erkennen
Die echten Euro-Banknoten unterscheiden sich deutlich von den Requisiten, wenn man genau hinschaut. Laut Polizei ist das Falschgeld meist mit den Aufdrucken „Movie Money“, „Copy“ oder „Prop Copy“ versehen. Zudem fehlen fühlbare Reliefs und Sicherheitsmerkmale.
„Im Zweifel gilt: Wer sich nicht sicher ist, sollte die Banknote prüfen lassen – oder sie direkt der Polizei übergeben“, rät ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts.
Immer häufiger im Umlauf
Seit 2019 verzeichnet die Polizei eine Zunahme solcher Fälschungen. Die Attraktivität liegt auf der Hand: Das „Movie Money“ ist billig, leicht zu beschaffen und auf den ersten Blick kaum vom Original zu unterscheiden. In einigen Fällen wurde es bereits genutzt, um Online-Käufer oder Privatpersonen zu täuschen, etwa beim Gebrauchtwagen- oder Kleinanzeigenhandel.
Der Fall aus Manching zeigt, wie schnell aus harmlosen Requisiten ein strafrechtliches Risiko werden kann. Die Polizei mahnt: Wer solche Scheine findet oder besitzt, sollte sie nicht als Souvenir behalten – sondern den Fund umgehend melden.
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