Die Entlassungswelle in der US-Bundesverwaltung unter der Trump-Regierung hält an. Seit der Unterzeichnung einer Exekutivanordnung am 11. Februar, die eine „Optimierungsinitiative für die Bundesbelegschaft“ umsetzt, wurden bereits Zehntausende von Beschäftigten entlassen. Die Initiative wurde vom neu geschaffenen „Ministerium für Regierungseffizienz“ unter der Leitung von Elon Musk entwickelt.
Bereits vor Bekanntgabe der Kündigungen hatten rund 75.000 Bundesangestellte freiwillige Abfindungsangebote angenommen. Dennoch könnten sich die tatsächlichen Entlassungen auf über 100.000 summieren. Besonders betroffen sind Mitarbeiter in ihrer Probezeit, da diese kaum rechtliche Möglichkeiten haben, gegen ihre Kündigung vorzugehen.
Betroffene Behörden und Stellenabbau
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Verteidigungsministerium (Department of Defense):
Das Ministerium kündigte die Entlassung von 5.400 zivilen Mitarbeitern in der Probezeit an. Zudem wurde ein Einstellungsstopp verhängt, um den Personalbedarf neu zu bewerten. -
Steuerbehörde (Internal Revenue Service – IRS):
Etwa 6.000 IRS-Beschäftigte wurden entlassen, obwohl die Steuererklärungssaison in vollem Gange ist. -
Heimatschutzministerium (Department of Homeland Security – DHS):
Über 400 Beschäftigte der Cybersecurity-Behörde CISA, der Katastrophenschutzbehörde FEMA und der Einwanderungsbehörde USCIS verloren ihren Arbeitsplatz. -
Transportsicherheitsbehörde (TSA):
243 TSA-Mitarbeiter in der Probezeit wurden entlassen, angeblich aufgrund von „Leistungs- und Verhaltensproblemen“. -
Luftfahrtbehörde (Federal Aviation Administration – FAA):
Die FAA entließ über 400 neu eingestellte Verwaltungsangestellte. -
Verbraucherschutzbehörde (Consumer Financial Protection Bureau – CFPB):
Über 100 Entlassungen, wobei weitere Kündigungen aufgrund einer laufenden Klage vorerst gestoppt wurden. -
Bildungsministerium (Department of Education):
Dutzende Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen, darunter Sonderpädagogik und Studienförderung, wurden entlassen oder beurlaubt. Präsident Trump hatte angekündigt, das Ministerium komplett abschaffen zu wollen, was jedoch die Zustimmung des Kongresses erfordert. -
Energieministerium (Department of Energy – DOE):
2.000 Mitarbeiter, darunter 50 aus der Atomenergiebehörde NNSA, wurden entlassen. -
Gesundheitsministerium (Department of Health and Human Services – HHS):
Tausende Beschäftigte verloren ihre Arbeit, darunter 700 beim CDC und über 1.000 beim NIH. -
Innenministerium (Department of the Interior):
2.300 Entlassungen, darunter 1.000 Angestellte des National Park Service. -
Veteranenministerium (Department of Veterans Affairs – VA):
Über 1.000 Entlassungen sollen Einsparungen von 98 Millionen Dollar bringen. -
Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency – EPA):
388 Mitarbeiter in der Probezeit wurden entlassen, 171 weitere auf unbestimmte Zeit beurlaubt. -
Allgemeine Verwaltungsbehörde (General Services Administration – GSA):
Über 100 Mitarbeiter erhielten Kündigungsschreiben. -
Personalverwaltungsbehörde (Office of Personnel Management – OPM):
Dutzende Entlassungen, trotz der eigenen Rolle als koordinierende Behörde für die Personalpolitik. -
Kleinunternehmensbehörde (Small Business Administration – SBA):
20 % der Belegschaft, etwa 720 Mitarbeiter, wurden entlassen. -
Forstdienst (U.S. Forest Service):
3.400 Entlassungen, fast 10 % der Belegschaft – jedoch keine Feuerwehrleute oder Brückeninspektoren. -
Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (USAID):
Rund 10.000 Mitarbeiter wurden beurlaubt, während Gerichtsverfahren zur Finanzierung der Behörde laufen.
Politische und wirtschaftliche Folgen
Die Massenentlassungen haben erhebliche Auswirkungen auf zahlreiche Regierungsprogramme und Dienstleistungen. Kritiker warnen vor Sicherheitsrisiken, insbesondere durch Stellenstreichungen in der Luftfahrt, im Katastrophenschutz und im Gesundheitswesen. Befürworter der Kürzungen argumentieren hingegen, dass sie zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung in der Bundesverwaltung beitragen.
Wie sich diese Maßnahmen langfristig auf die US-Wirtschaft und den öffentlichen Dienst auswirken, bleibt abzuwarten. Indessen sind Gewerkschaften und politische Gegner bereits dabei, rechtliche Schritte einzuleiten, um einige Entlassungen rückgängig zu machen.
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