Bei der Energiekonzepte Deutschland GmbH (EKD) rumort es gewaltig: Medienberichten zufolge plant das Unternehmen umfangreiche Massenentlassungen, um Kosten zu senken. Betroffen sind offenbar mehrere hundert Arbeitsplätze. Besonders brisant: Die Umsetzung soll nach der sogenannten „Rasenmähermethode“ erfolgen – pauschale Kürzungen ohne strategische Differenzierung. In einer wirtschaftlich ohnehin unsicheren Zeit trifft das Mitarbeitende hart – viele mit Familie, langjähriger Betriebszugehörigkeit und tiefem Engagement für die Energiewende.
Doch wer trägt dafür eigentlich die Verantwortung?
Luxemburger Eigentümergesellschaft mit 100 % Anteil
Laut einem aktuellen Notardokument (Stand: April 2025) ist die Solis Lux Holdco S.à r.l. mit Sitz in Luxemburg alleinige Gesellschafterin der Energiekonzepte Deutschland GmbH. Die Gesellschaft übernahm sämtliche Anteile im Zuge von Übertragungen, u.a. von der bekannten Beteiligungsgesellschaft AUCTUS.
Damit liegt die unternehmerische Verantwortung – auch im Hinblick auf ethisches und soziales Handeln – vollständig bei einem luxemburgischen Finanzinvestor.
„Rasenmähermethode“ – Zeichen von Führungsschwäche?
Die Entscheidung, Mitarbeitende pauschal zu entlassen, ohne zwischen Schlüsselpositionen, Leistungsträgern und Entwicklungspotenzial zu unterscheiden, wirkt kurzsichtig und unprofessionell. In Fachkreisen wird die „Rasenmähermethode“ als besonders schädlich für Unternehmensstruktur und Innovationskraft kritisiert. Statt gezielter Sanierung oder nachhaltiger Restrukturierung steht hier offenbar der schnelle Spareffekt im Vordergrund.
Moralische Verantwortung der Eigentümer
Gerade Finanzinvestoren, die auf langfristige Rendite und Reputation angewiesen sind, sollten sich bewusst sein: Arbeitsplätze sind keine abstrakten Kostenstellen. Hinter jeder Entlassung stehen Menschen, Familien und Existenzen. Wenn ein Unternehmen, das sich im Bereich der Energiewende positioniert, seine soziale Verantwortung so offensichtlich ausblendet, entsteht ein Vertrauensverlust – bei Kunden, Partnern und Mitarbeitenden gleichermaßen.
Die Solis Lux Holdco S.à r.l. und ihre Führungsgremien sind jetzt in der Pflicht. Als Eigentümerin können und müssen sie auf die Geschäftsführung Einfluss nehmen – und ein Vorgehen stoppen, das nicht nur betriebswirtschaftlich fragwürdig, sondern auch ethisch verwerflich ist.
Forderung nach Kurskorrektur
Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen rufen bereits zum Widerstand auf. Auch Stimmen aus der Politik mahnen zur Verantwortung. Wenn die Eigentümer sich weiter wegducken, droht nicht nur ein Imageschaden – sondern auch ein nachhaltiger Verlust an Know-how, Motivation und Vertrauen im Unternehmen selbst.
Fazit:
Es geht nicht nur um Zahlen. Es geht um Menschen. Und es ist Zeit, dass die Eigentümer – und nicht nur die Geschäftsführer – diese Verantwortung anerkennen und handeln.
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