Samstagmorgen in Irans Hauptstadt: Der Revolution-Platz platzt aus allen Nähten, der Dresscode eindeutig – Schwarz, Patriotismus und wahlweise US-Flaggen als Fußmatte. Der Anlass? Ein 11-Kilometer-Marsch durch die Metropole, offiziell zur Trauer, inoffiziell als Beweis, dass man auch bei 40 Grad noch für „Tod allen außer uns“ demonstrieren kann.
Die staatlich orchestrierte Veranstaltung glich einer Mischung aus Beerdigung, Blockparty und antiwestlichem Karaoke-Festival. Die Menge skandierte gewohnt charmant „Tod für Israel!“, „Tod für Amerika!“, „Tod für Netanyahu und Trump!“. Selbst die Rosenblätter auf den Särgen wirkten leicht nervös.
Ein Trauerzug auf Achse
Die Särge mit den rund 60 „Goldmitgliedern“ der iranischen Märtyrerliga – bestehend aus Generälen, Raketenwissenschaftlern und vermutlich einem Cousin zweiten Grades eines Atomtechnikers – wurden stilecht auf LKWs durch die Stadt chauffiert, mit Selfie-Optionen an jeder Ecke.
Dazu regnete es Treueschwüre auf Ajatollah Chamenei, den unsichtbaren Stargast des Tages. Der Oberste Führer war physisch zwar nicht anwesend, ließ sich aber geistig vertreten – vermutlich durch die immergleiche Parole vom „Widerstand gegen den zionistischen Laktoseimperialismus“.
Führungswechsel durch Fernbedienung
Der zwölftägige Krieg zwischen Israel und dem Iran – auch bekannt als „Who Bombed It Better“ – forderte nicht nur Hunderte zivile Opfer, sondern auch gleich die halbe Chefetage der Revolutionsgarde. Besonders beliebt bei gezielten Angriffen: Wohnzimmer und Balkone.
Unter den Getroffenen: Der berühmte Raketenromantiker Amir-Ali Hadschisadeh und Stabschef Mohammed Bagheri – beide jetzt in offizieller „himmlischer Ruhestandsverwendung“.
Diplomatie mit Daumen hoch
Währenddessen kündigte Donald Trump am NATO-Gipfel neue Gespräche mit dem Iran an – vermutlich zwischen Chicken Wings und einem Live-Stream des Marsches. Auf die Frage, ob er erneut Atomanlagen bombardieren lassen würde, antwortete Trump gewohnt diplomatisch: „Sicher. Ohne Frage. Absolut. Vielleicht sogar nochmal. Einfach weil ich kann.“
Teheran reagierte gereizt und versprach, man sei offen für Gespräche – solange Trump „aufhört, unseren Obersten Führer wie einen schlecht gelaunten Diktator zu behandeln, was er ja nur offiziell ist“.
Atombombe auf Eis gelegt – vielleicht
In einem Akt konstruktiver Wut kündigte das iranische Parlament an, die Zusammenarbeit mit der IAEA auszusetzen – weil nukleare Transparenz zwar modern ist, aber irgendwie auch so westlich wirkt. Experten weltweit sind sich einig: Ohne Aufsicht bleibt nur das Prinzip Hoffnung – und ein Geigerzähler.
Fazit:
Ein Marsch wie ein Theaterstück – tragisch, pompös und voller Wiederholungen. Doch trotz der Schreie nach Vergeltung bleibt der Wunsch nach Diplomatie bestehen. Vielleicht schafft es ja das nächste Atomgespräch in einen ruhigeren Ton – irgendwo zwischen Rosenblättern, Raketen und Revolutionspathos.
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