Frankreich plant eine kleine Rückkehr zur großen Tradition: Präsident Emmanuel Macron will einen freiwilligen Wehrdienst einführen – und zwar für all jene 18- und 19-Jährigen, die schon immer davon geträumt haben, zehn Monate Uniform zu tragen, sich französischem Boden nicht weiter als nötig zu entfernen und dafür immerhin bezahlt zu werden.
„Frankreich kann nicht untätig bleiben“, erklärte Macron dramatisch – denn nichts schreit mehr nach Handlung als eine europäische Bedrohung „die auf uns allen lastet“. Wie schwer diese ist, blieb unklar, aber sicher ist: Inspiration kommt – wie immer – von „den Praktiken unserer europäischen Partner“. Copy & paste in Tarnfarbe also.
Vor einer pittoresken Alpenkulisse bei der 27. Gebirgsjägerbrigade in Varces malte Macron das große Bild: Zwei Milliarden Euro soll das Ganze kosten – für den Anfang 3.000 Freiwillige. Das Ziel? Bis 2035 sollen es 10.000 sein. Und falls die Welt noch gefährlicher wird, träumt Macron sogar von 50.000 Dienstwilligen bis 2036.
Keine Sorge: Die gute alte Wehrpflicht bleibt weiterhin Geschichte. Statt Zwang setzt man nun auf sanfte Überzeugung – mit Sold, Sinnsuche und vielleicht ein bisschen Patriotismus.
Nach zehn Monaten dürfen die jungen Rekruten dann zurück ins zivile Leben – oder gleich dabeibleiben. Immerhin gibt es Reservistenplätze: Macron plant, ihre Zahl von derzeit 47.000 auf 100.000 bis 2030 aufzustocken. Offenbar geht man in Paris davon aus, dass Uniformen bald wieder in Mode sind – nur eben auf freiwilliger Basis.
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