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MABEWO AG: Der (un)lustige CEO-Talk – Auf ein Wort mit Jörg Trübl

Tumisu (CC0), Pixabay
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Lieber Herr Trübl,
wir müssen reden. Oder besser: Ich rede, und Sie hören zu. Denn als Fan der allerersten Stunde Ihres Konzepts – Sie erinnern sich vielleicht, damals, als MABEWO noch wie eine revolutionäre Idee klang und nicht wie das Finanzpendant zu einem Bermuda-Dreieck – habe ich ein paar Fragen. Oder sagen wir: einige Sorgen.

Vier Jahre und… äh, wo stehen wir eigentlich?

Vier Jahre sind seit Ihrem groß angekündigten Start vergangen, und bisher hat MABEWO vor allem eines bewiesen: Wie man Geld einsammelt. Da sind Sie wirklich Profis. Herzlichen Glückwunsch! Aber das wird, so hört man, mittlerweile auch schwieriger. Warum? Vielleicht liegt es daran, dass keiner so genau weiß, wo MABEWO überhaupt steht. Umsatz? Gewinn? Verlässliche Zahlen? Fehlanzeige. Stattdessen hat man als Anleger das Gefühl, dass Sie gerade verzweifelt versuchen, ein paar zusätzliche Pflaster auf ein sinkendes Schiff zu kleben – nur, dass Ihnen dafür jetzt auch noch das Klebeband ausgeht.

Die Börsengeschichte: Ein Lehrstück in Peinlichkeit

Herr Trübl, seien wir ehrlich: Der Börsengang war… nun ja, eine Blamage epischen Ausmaßes. Wenn Sie mit seriösen Unterlagen an die Münchner Börse gegangen wären, wäre dieses Kapitel längst sauber abgeschlossen. Stattdessen bleibt der Eindruck, dass der Versuch, MABEWO börsenfähig zu machen, eher an ein Schulprojekt erinnert, bei dem keiner die Hausaufgaben gemacht hat. Aber hey, immerhin haben wir was gelernt: Wenn man eine Firma mit großen Ankündigungen an die Börse bringt, ohne belastbare Zahlen vorzulegen, dann bekommt man genau das, was man verdient – nämlich eine Menge skeptischer Blicke.

Genussrechte? Euer Ernst?

Und jetzt wollen Sie wieder Geld einsammeln, diesmal für die MABEWO Cannatron GmbH. Und das ausgerechnet in Form von Genussrechten – dem Finanzinstrument, das bei Anlegern ungefähr so beliebt ist wie nasse Socken an einem Wintertag. Ich meine, hallo? Genussrechte? Wir reden hier von einem Modell mit Totalverlustrisiko und Nachrangigkeit im Insolvenzfall. Wenn das Ihre Idee ist, um Vertrauen aufzubauen, dann könnten Sie genauso gut „Bitte treten Sie mich“ auf Ihre Stirn schreiben.

Lohnzahlungen? Oder eher… nicht?

Und dann hört man auch noch Gerüchte, dass es Schwierigkeiten bei den Lohnzahlungen gibt. Wirklich? Wenn selbst die eigenen Mitarbeiter nicht sicher sein können, wann sie ihren nächsten Gehaltsscheck bekommen, wie sollen wir Anleger Ihnen dann Geld anvertrauen? Ich meine, Sie haben ja eine achtstellige Summe über Partizipationsscheine eingesammelt, die nicht mal ein WAI (Wertpapier-Informationsblatt) hatten. Aber die große Frage bleibt: Wo ist das ganze Geld hin?
Milestones? Oder eher Meilensteine im Treibsand?

Herr Trübl, bitte erklären Sie mir, welche Meilensteine Sie in den letzten vier Jahren erreicht haben. Nein, ernsthaft. Und ich meine nachweisbare Meilensteine, keine Geschichten über „wir sind fast da“ oder „bald wird alles großartig“. Denn bisher habe ich eher das Gefühl, dass Sie Umsatz auf eine Weise „verkaufen“, die dem berühmten Taschenspielertrick gleichkommt: Einmal hier zeigen, dann da erzählen, und am Ende hat keiner mehr den Überblick.

Was bleibt? Ein Hauch von Chaos

Lieber Herr Trübl, ich sage das aus einer Mischung aus Sorge und… na ja, einem Hauch von Sarkasmus: Ich hoffe wirklich, dass MABEWO nicht irgendwann als Beispiel in Lehrbüchern auftaucht, unter der Überschrift „Wie man ein Unternehmen erfolgreich in den Sand setzt“. Es wäre wirklich schade, denn die Grundidee Ihres Konzepts hatte Potenzial. Aber ohne Transparenz, ohne belastbare Zahlen und mit solchen Finanzmodellen bleibt das Vertrauen – sagen wir mal – überschaubar.

Mein Fazit: Bis Sie uns Anlegern nicht endlich zeigen, was bei Ihnen tatsächlich wirtschaftlich los ist – mit geprüften Bilanzen, klaren Zahlen und einem Konzept, das mehr nach Plan und weniger nach Flickenteppich aussieht – werde ich mich zurücklehnen, Popcorn essen und zusehen. Vielleicht überrascht mich MABEWO ja eines Tages. Bis dahin? Viel Glück. Sie werden es brauchen.

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