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„LEEF x wisefood“-Genussschein: Hohe Renditechancen, aber Risikoklasse 6 – nichts für sicherheitsorientierte Anleger

WOKANDAPIX (CC0), Pixabay
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Der über die Crowdinvesting-Plattform OneCrowd angebotene „LEEF x wisefood“-Genussschein der Leef Blattwerk GmbH wirbt mit attraktiven Renditeversprechen: einem festen Sockelzins von 8 Prozent p.a., gewinnabhängigen Bonuszinsen sowie zusätzlichen Kündigungs- oder Exitboni. Ein Blick in das gesetzlich vorgeschriebene Basisinformationsblatt (BIB) zeigt jedoch deutlich: Dieses Produkt zählt zur Risikoklasse 6 von 7 – der zweithöchsten Risikostufe.

Zweithöchste Risikoklasse: Was Anleger wissen müssen

Der Gesamtrisikoindikator stuft den Genussschein ausdrücklich in Risikoklasse 6 ein. Damit signalisiert der Gesetzgeber unmissverständlich:

  • Hohes Verlustrisiko

  • Sehr hohe Wahrscheinlichkeit, Geld zu verlieren

  • Möglichkeit des vollständigen Kapitalverlusts

Die Einstufung erfolgt unter anderem, weil:

  • die Genussscheine keinen regelmäßig festgestellten Marktpreis haben,

  • keine externen Bonitätsbewertungen der Emittentin vorliegen,

  • die Rückzahlung vollständig von der wirtschaftlichen Entwicklung der Leef Blattwerk GmbH abhängt,

  • und kein Schutz vor Marktentwicklungen besteht.

Eine Einlagensicherung existiert nicht.

Stressszenario: Totalverlust ausdrücklich vorgesehen

Besonders deutlich wird das Risiko im offiziellen Stressszenario des Basisinformationsblatts. Bei einem beispielhaften Investment von 10.000 Euro sieht das Dokument im Extremfall vor:

  • Rückzahlung: 0 Euro

  • Jährliche Durchschnittsrendite: –100 Prozent

Ein Totalverlust ist damit nicht nur theoretisch, sondern ausdrücklich Bestandteil der Risikoannahmen.

Lange Laufzeit, geringe Liquidität

Die Genussscheine sind unbefristet ausgestaltet, mit einer frühestmöglichen ordentlichen Kündigung durch Anleger erst zum 31.12.2030. Die Rückzahlung erfolgt dann zudem in vier Raten und kann von der Emittentin um bis zu zwei weitere Jahre hinausgeschoben werden, wenn andernfalls das Unternehmenswachstum oder der Fortbestand gefährdet wäre.

Hinzu kommt:

  • Keine Börsennotierung

  • Kein liquider Zweitmarkt

  • Vorzeitiger Verkauf nur eingeschränkt oder mit Verlust möglich

Anleger müssen daher bereit sein, ihr Kapital langfristig zu binden.

Renditechancen abhängig vom Unternehmenserfolg

Neben dem festen Sockelzins von 8 Prozent p.a. sind Bonuszinsen, Kündigungs- und Exitboni vollständig erfolgsabhängig. Maßgeblich sind unter anderem:

  • Jahresüberschüsse der Emittentin

  • Umsatzentwicklung

  • ein mögliches Exitereignis (z. B. Verkauf von Geschäftsanteilen)

Das Basisinformationsblatt weist ausdrücklich darauf hin, dass die Leef Blattwerk GmbH bislang ausschließlich negative Jahresergebnisse erzielt hat. Ob und wann sich dies ändert, ist offen.

Zielgruppe klar benannt: spekulativ und verlustbereit

Auch hier ist das Basisinformationsblatt eindeutig. Der „LEEF x wisefood“-Genussschein richtet sich an Anleger,

  • die bewusst eine spekulative Anlagemöglichkeit suchen,

  • über erweiterte Kenntnisse und Erfahrungen mit Finanzprodukten verfügen,

  • und finanzielle Verluste bis hin zum vollständigen Verlust des eingesetzten Kapitals tragen können.

Nicht geeignet ist das Produkt ausdrücklich für Personen, die Wert auf Kapitalschutz, Liquidität oder stabile Erträge legen.

Fazit: Hochchancenreich – aber reines Risikokapital

So attraktiv die dargestellten Renditeszenarien auch erscheinen mögen: Das Basisinformationsblatt lässt keinen Zweifel daran, dass der „LEEF x wisefood“-Genussschein ein Hochrisiko-Investment ist.

👉 Risikoklasse 6 von 7 – die zweithöchste Stufe
👉 Totalverlust ausdrücklich möglich
👉 Keine Einlagensicherung, keine Börsenhandelbarkeit

Oder klar gesagt:
Dieses Investment ist kein Sparprodukt, kein Ersatz für festverzinsliche Anlagen und kein Baustein für sicherheitsorientierte Anleger – sondern spekulatives Beteiligungskapital, das man nur einsetzen sollte, wenn man im Zweifel vollständig darauf verzichten kann.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar, sondern eine journalistische Einordnung auf Grundlage des offiziellen Basisinformationsblatts.

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