Während US-Präsident Donald Trump behauptet, Wladimir Putin sei an einem Friedensabkommen interessiert, eskaliert die Lage in der Ukraine weiter. Russland setzt seine Angriffe unvermindert fort, mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung.
Tod und Zerstörung nach „produktivem“ Gespräch mit Putin
Seit Trumps „hochproduktivem“ Telefonat mit Putin vor knapp drei Wochen wurden über 75 ukrainische Zivilisten getötet und rund 300 verletzt, darunter viele Kinder. Am Tag des Gesprächs schlug eine russische Rakete in Kiew ein, tötete eine Person und verletzte ein Kind. Drohnenangriffe, Artilleriebeschuss und Raketenangriffe treffen weiterhin Städte im ganzen Land.
Zu den Opfern gehören unter anderem die renommierte ukrainische Journalistin Tetyana Kulyk und ihr Ehemann, der Chirurg Pavlo Ivanchov, die in ihrem Haus nördlich von Kiew bei einem Drohnenangriff verbrannten. In Kramatorsk wurde die 1968 geborene Bäckerin Olga Moroz von einer russischen Rakete getötet, während ein Angriff in Krywyj Rih den 21-jährigen Tänzer Vladimir Pimenov das Leben kostete.
Trump kritisiert Selenskyj – Russland greift weiter an
Trotz dieser Angriffe stellt Trump die Rolle des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj infrage. Bei einem Treffen im Weißen Haus kritisierte er dessen „Hass auf Putin“ und warf ihm mangelnde Bereitschaft zur Diplomatie vor. Selenskyj wies dies zurück und betonte, dass Russland den Krieg nicht beenden wolle, sondern weiterhin gezielt zivile Infrastruktur angreife.
„Diejenigen, die Verhandlungen suchen, greifen nicht absichtlich mit Raketen und Drohnen zivile Ziele an“, sagte Selenskyj am Montag. „Um Russland zu stoppen, braucht es eine starke internationale Geschlossenheit.“
USA verhandeln mit Russland – ohne die Ukraine
Trumps Regierung schickte kürzlich eine Delegation zu geheimen Friedensgesprächen mit Russland nach Saudi-Arabien – ohne die Beteiligung der Ukraine. Während Trump behauptet, Putin sei kompromissbereit, beharrt der Kreml weiterhin auf der Annexion großer Teile der Ukraine, darunter die Regionen Donezk, Luhansk, Cherson, Saporischschja sowie die bereits 2014 besetzte Krim.
Laut dem Institute for the Study of War kontrolliert Russland aktuell rund 99 % der Region Luhansk, 70 % von Donezk und etwa 75 % von Cherson und Saporischschja – und rückt weiter vor.
Angriffe gehen unvermindert weiter
In den letzten Tagen wurden die Städte Kostjantyniwka und Pokrowsk verstärkt angegriffen – allein in Kostjantyniwka starben neun Menschen. Doch auch weit entfernt von der Front sind Zivilisten nicht sicher: Russische Angriffe auf Kiew, Krywyj Rih und Cherson fordern fast täglich Todesopfer.
Während Trump weiterhin an Putins vermeintlichem Friedenswillen festhält, leidet die ukrainische Bevölkerung unter anhaltenden Angriffen, zunehmender Besatzung und einer humanitären Katastrophe.
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