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Krieg, Frieden – und der Ölpreis tanzt Limbo

terski (CC0), Pixabay
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Von der Redaktion für globale Verwirrung und Rohstoffromantik

Was haben Ölpreise und Politiker gemeinsam? Sie fallen gerne – besonders nach dramatischen Auftritten. Aktuell rauscht der Ölpreis so tief, dass selbst Texas-Pumpen erröten und Golfmonarchen sich fragen: „Hätten wir vielleicht doch lieber auf Avocado-Plantagen setzen sollen?“

Brent unter Druck, Trump über alles

Nachdem Donald Trump – ausgerechnet Donald Trump – einen Waffenstillstand zwischen Iran und Israel verkündete, atmete der Ölmarkt kollektiv auf. Brent Crude rutschte um 6,1 % auf 67,14 US-Dollar, West Texas Intermediate sogar auf 64,37 Dollar. Damit ist Öl billiger als vor dem Raketenrummel. Also quasi ein Rückfall auf prä-apokalyptische Zustände.

Was sagt uns das? Ganz einfach: Krieg ist zwar gut für Schlagzeilen, aber schlecht für Terminkontrakte – vor allem, wenn plötzlich jemand nach einem Dutzend Raketen sagt: „Jetzt mal alle wieder runterkommen.“

Friedensengel Trump – oder: Der Börsenflüsterer

Trump präsentierte sich dabei wie ein geopolitischer Lebenscoach: Erst lässt er die Bunkerbuster regnen, dann bringt er die Börsen zum Glänzen. Wall Street jedenfalls jubelte: Dow +507 Punkte, Nasdaq +1,43 %. Selbst Asien und Europa klatschten höflich Beifall, während CNN-Trader nervös an ihren Goldreserven nagten – nur für den Fall.

Aber aufgepasst: Die Party könnte schnell vorbei sein. Der Markt ist nämlich ein nervöses Reh. Sollte jemand in Teheran falsch husten oder Netanjahu mal wieder „rote Linie“ sagen, fliegt der Ölpreis wieder durch die Decke – schneller als ein Boeing-Türplug.

Der wahre Grund für den Waffenstillstand?

Natürlich reden alle von Diplomatie. Aber seien wir ehrlich: Der eigentliche Frieden wurde am Ölfass geschlossen. Denn niemand – wirklich niemand – möchte, dass der Iran die Straße von Hormus dichtmacht, jenes Nadelöhr, durch das ein Viertel des Weltöls schwappt.

Goldman Sachs hatte schon drohend gewunken: „Wenn da was schiefgeht, sehen wir euch bei 100 Dollar pro Barrel – mindestens.“

Vom Krisenherd zum Schnäppchenmarkt

So absurd es klingt: Ausgerechnet gezielte iranische Raketen auf US-Stützpunkte in Katar sorgten für Beruhigung. Offenbar war das der strategische Wink mit dem Zaunpfahl: „Seht her, wir können’s auch zivilisiert krachen lassen.“

Seitdem ist der Ölpreis im freien Fall. Analysten sprechen bereits davon, dass Brent sich rund um die 70-Dollar-Marke einpendeln könnte – falls der Frieden nicht von einem Tweet oder Drohnenvideo zerschossen wird.

Fazit: Öl billig, Weltlage absurd

Die Welt ist friedlich – zumindest laut Börse. Der Ölpreis jedenfalls verhält sich so, als hätte man gerade nicht fast einen Weltkrieg gehabt, sondern nur eine besonders dramatische Netflix-Serie mit Gastauftritt von Donald „Diplomatie mit Faustfeuer“ Trump.

Bleibt nur zu hoffen, dass der nächste geopolitische Adrenalinschub nicht wieder den Spritpreis an der Zapfsäule explodieren lässt. Aber keine Sorge: Wenn alles schiefgeht, können wir immer noch unsere SUVs mit heißer Luft betanken – davon gibt’s schließlich genug.

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