Die NATO hat den israelischen Rüstungskonzern Elbit Systems nach übereinstimmenden Medienberichten vorläufig von sämtlichen Vergabeverfahren ausgeschlossen. Hintergrund ist ein laufendes Korruptionsermittlungsverfahren, in dem es Hinweise auf mögliche unzulässige Einflussnahmen im Zusammenhang mit NATO-Aufträgen geben soll. Elbit gilt als größtes Rüstungsunternehmen Israels.
Nach Informationen der dpa wurde die Entscheidung bereits im Sommer getroffen. Sie steht im Zusammenhang mit Ermittlungen, die im Mai öffentlich wurden und zu mehreren Festnahmen führten.
Verdacht auf Informationsweitergabe und Geldwäsche
Die belgische Staatsanwaltschaft hatte damals mitgeteilt, dass Mitarbeiter der luxemburgischen NATO-Beschaffungsagentur NSPA im Verdacht stehen, geheime Ausschreibungsunterlagen oder vertrauliche Informationen an Rüstungsfirmen weitergegeben zu haben.
Ermittler prüfen zudem, ob Gelder aus diesen Vorgängen über eigens gegründete Beratungsfirmen gewaschen wurden. Als mögliche betroffene Bereiche nennen die Behörden unter anderem Verträge über Drohnentechnologie und Munition.
Beschaffungsagentur mit Milliardenvolumen
Die NSPA zählt zu den wichtigsten Beschaffungsstellen der NATO. Sie tätigt regelmäßig Rüstungskäufe in Milliardenhöhe, unter anderem für Waffensysteme und Munition. Zuletzt schloss die Agentur 2024 einen Rahmenvertrag über Artilleriemunition im Umfang von rund 1,1 Milliarden Euro ab.
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