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Kommission plant Abgabe auf ungesunde Lebensmittel – weil wir anscheinend alle unter Betreuung stehen

AbsolutVision (CC0), Pixabay
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Die EU-Kommission erwägt ernsthaft, nächstes Jahr eine Abgabe auf alles einzuführen, was schmeckt: stark verarbeitete Lebensmittel mit viel Fett, Zucker und Salz. Damit es nicht langweilig wird, packt man auch gleich noch Alkopops dazu – schließlich soll niemand sagen, Brüssel kenne keinen Spaß. Das berichtet die dpa, die ein entsprechendes Kommissionspapier gesehen haben will.

Im Dezember soll der Entwurf offiziell vorgestellt werden. Darin erklärt die Behörde großzügig, dass die EU-Bürger dank dieser neuen „Mikroabgabe“ endlich zu einer gesünderen Ernährung motiviert werden könnten. Danke Brüssel, ohne euch hätten wir das natürlich nie bemerkt, dass Chips, Cola und Tiefkühlpizza nicht zu den Superfoods zählen.

Hersteller sollen „gesünder produzieren“ – also bitte weniger von dem, was gekauft wird

Eine „sorgfältig konzipierte EU-weite Mikroabgabe“ könne die Preisstabilität sichern und gleichzeitig unser Verhalten umprogrammieren, heißt es. Mit anderen Worten: Macht euch keine Sorgen, wir heben die Preise nur ein kleines bisschen an – aber nur so weit, bis ihr euch schuldig genug fühlt, etwas anderes zu kaufen.

Nebenbei sollen die Hersteller mit dieser Aktion dazu gebracht werden, Produkte zu entwickeln, die theoretisch gesund sind und praktisch niemand will. Die Einnahmen fließen, wie immer, in noble EU-Programme, diesmal unter dem Label Gesundheitsförderung. Klingt gut. Fragt sich nur, wer das kontrolliert – und ob da vielleicht auch eine „Mikroabgabe“ fällig wird.

Zur Erinnerung: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind schlimm – und schuld daran sind offenbar Kekse

Die Kommission erinnert daran, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in der EU sind – mehr als 1,7 Millionen Fälle pro Jahr. Kostenpunkt: 280 Milliarden Euro. Und weil sich diese Zahlen gut in jedem Papier machen, dürfen sie auch hier nicht fehlen.

Die Lösung? Natürlich: Weniger verarbeitete Lebensmittel. Schließlich gibt es laut Behörde eindeutige Hinweise, dass deren hoher Konsum mit Fettleibigkeit, Diabetes und Stoffwechselproblemen zusammenhängt. Eine bahnbrechende Erkenntnis, auf die noch niemand gekommen ist.

Bonus-Idee: Ein EU-weites Bewertungssystem

Und damit das alles schön übersichtlich wird, plant Brüssel gleich noch ein europaweites Bewertungssystem für verarbeitete Lebensmittel. Für alle, die beim Gang zum Supermarkt gerne erleben, wie ihre Lieblingssnacks offiziell als moralisch fragwürdig eingestuft werden.

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